Nach dem 10. Schuljahr verließ sie ihre Schule Escola António Arroio in ihrer Heimatstadt und wandte sich in jugendlichem Eifer verschiedenen Richtungen zu. Sie engagierte sich dann vor allem politisch, insbesondere in der Comissão dos Direitos do Povo Maubere, einer Menschenrechtsorganisation für die Bevölkerung der damals indonesisch besetzten ehemaligen portugiesischen Kolonie Osttimor. Als dort 1985 die Schauspielerin Maria do Céu Guerra bei Lyrikabenden auftrat, lernten sie sich kennen. Guerra ahnte ihr Talent und ermunterte sie, sich als Schauspielerin an ihrem Theater A Barraca zu versuchen. Luís akzeptiert in Erwartung neuer Erfahrungen, aber ohne weitere Ambitionen.[1]
Nach mehreren kleinen Rollen und Aushilfsauftritten in der Barraca gab ihr Regisseur Helder Costa 1988 in seinem im Lissabonner Ritz Club aufgeführten Stück O Baile, das auf einer Idee von Jean-Claude Penchenat und Ettore Scolas Film Le Bal – Der Tanzpalast basiert, eine Hauptrolle. Sie begeisterte das Publikum und beschloss nach dieser Erfahrung, Berufsschauspielerin zu werden[2]
Daneben wurde sie auch zunehmend vom Fernsehen entdeckt und in Fernsehfilmen, später auch in Serien und Telenovelas besetzt. Ihre enorme Bühnenpräsenz zeigte sie auch immer wieder in Produktionen des portugiesischen Kinos, etwa als ehrfurchtgebietende Richterin in Camarate (2001), als zerbrechliche Frau im Frauendrama Jogo de Damas (2015), oder in den grotesken Gesellschaftskomödien Tráfico (1998) und La Femme qui croyait être Présidente des États-Unis (A Mulher que Acreditava Ser Presidente dos Estados Unidos da América, 2003). Auch in internationalen Produktionen spielte sie gelegentlich, darunter der deutsche Film Die innere Sicherheit (2000).
2021 erhielt sie den portugiesischen Film- und Fernsehpreis Globo de Ouro für ihre Leistungen in über 25 Jahren vor der Filmkamera.[3]
2023 führte sie erstmals selbst Regie bei einem Film. Mit dem FernsehfilmA Hora dos Lobos, Teil der RTP-Reihe Contado por Mulheres von Fernsehfilmen von Frauen (erste Folge der zweiten Staffel), verfilmte sie den 1944 erschienenen Roman Alcateia des neorealistischen Schriftstellers Carlos de Oliveira.