Margaret Caroline Frances Anderson war die älteste von drei Töchtern von Aubrey Arthur Anderson und seiner Ehefrau Jessie Shortridge. 1903 absolvierte sie die High School in Anderson, Indiana und darauf zwei Jahre Junior High School an der Western College for Women in Oxford, Ohio. 1906 verließ Anderson das College, um eine Karriere als Pianistin zu starten. Im Herbst 1908 ging sie nach Chicago, wo sie als Lektorin für die The Continent, eine religiöse wöchentliche Zeitschrift, arbeitete. Später arbeitete sie für das Magazin The Dial, bevor sie 1913 Buchkritikerin bei der Chicago Evening Post wurde.
„Während andere Zeitschriften der frühen Moderne die literarische Revolution proklamierten, war ihre Zeitschrift ein Bekenntnis zur Anarchie.“
– Shari Benstock
1916 traf Anderson in Chicago erstmals Jane Heap, eine Journalistin der Chicago Arts and Crafts Movement und ehemalige Geliebte der SchriftstellerinDjuna Barnes. Anfang der 1920er Jahre gingen die beiden Frauen gemeinsam nach Paris, wo sie ihre Zeitschrift weiterhin verlegten und auf oft abenteuerlichen Wegen nach Amerika zurückschmuggelten. Ihre Liebesbeziehung war da bereits beendet, denn Anderson hatte kurz zuvor ihre große Liebe Georgette Leblanc kennengelernt, eine französische Opernsängerin, die lange mit dem belgischen Schriftsteller Maurice Maeterlinck zusammengelebt hatte, bis er sie wegen einer Jüngeren verließ. Margaret überließ Jane die Leitung der Little Review und lebte mit Georgette bis zu deren Tod im Jahre 1941 in einer in jeder Hinsicht harmonischen und gegenseitig befruchtenden Beziehung.
1942 kehrte Anderson in die Staaten zurück; ihre nächste Lebensgefährtin wurde Dorothy Caruso, die Witwe des TenorsEnrico Caruso. Nach Dorothys Tod 1955 ging Margaret Anderson wieder nach Frankreich und arbeitete weiter an ihren autobiographischen Werken. Margaret Anderson starb 1973 und wurde in Cannes neben Georgette Leblanc begraben.
Primärliteratur
1913 The Dial
1932 My Thirty Years’ War
1951 The Fiery Fountains
1962 The Strange Necessity
1962 The Unknowable Gurdjieff
1996 Forbidden Fires, posthum
Sekundärliteratur
Naomi Sawelson-Gorse: Women in Dada: Essays on Sex, Gender, and Identity, (2001) ISBN 0-2626-9260-0
Holly A. Baggett: Dear Tiny Heart: The Letters of Jane Heap and Florence Reynolds, New York University Press (2000)