Nach Abschluss der Allgemeinbildenden Schule (Lyzeum) „Juliusz Słowacki“ 1985 in Wrocław (Breslau) studierte er bis 1991 an der Universität Breslau Altphilologie und erwarb 1992 den Magistertitel. Nach dem Studienabschluss arbeitete er kurzzeitig als Bibliothekar, als Verkäufer einer Juwelierfirma und Lagerarbeiter in einem Verlag. Als Magister begann er 1992 als Bibliothekar am Institut für Klassische Philologie und antike Kultur der Universität Breslau und wurde dort 1995 Assistent. 1999 promovierte er mit einer Arbeit zum Thema „Die Prosodie griechischer Lehnwörter bei Plautus“. Danach war er ab 2000 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und von 2006 bis 2007 Dozent an seinem Institut. Seit 2007 lebt er als freier Schriftsteller.
Literarisches
Bekannt wurde Krajewski durch seine Kriminalromane, deren Handlung in Breslau spielt. Er entwirft darin verschiedene Kriminalfälle im deutschen Breslau bis 1945, an deren Aufklärung stets „Kriminalrat Eberhard Mock“ beteiligt ist. Bisher erschienen neun Bücher auf Polnisch, sechs davon wurden ins Deutsche übersetzt. Krajewski verbindet stilistisch Elemente des Schauerromans mit denen des Krimis. Er berücksichtigt dabei die genaue topographische und historische Kenntnis Breslaus. In seinen neuesten Romanen („Erynie“ und folgende) wird mit dem Lemberger Polizeikommissar Edward Popielski ein neuer Protagonist eingeführt, der neben Mock ermittelt. Die Handlung verlegt Krajewski in das damals noch polnische Lwów (Lemberg). Erst in dem Roman „Rzeki Hadesu“ wird Breslau wieder Schauplatz, das jetzt nach dem Krieg polnisch ist und in Wrocław umbenannt worden ist.
2008 begann er zusammen mit Mariusz Czubaj einen neuen Krimi-Zyklus, dessen Handlung in der Gegenwart in Gdańsk (Danzig) spielt und dessen Held Oberkommissar Jarosław Pater ist. Bisher erschienen zwei Bände.
Seine Bücher wurden in siebzehn Sprachen übersetzt, darunter Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Hebräisch. Im Januar 2006 erhielt er u. a. den von der Wochenzeitung „Polityka“ vergebenen Literaturpreis Paszport Polityki. Sein Beitrag zur Förderung der Stadt in seinem Werk wurde im Juni 2008 durch seine Wahl zum 'Botschafter Wrocławs' gewürdigt.
Die Figur Eberhard Mock
Eberhard Mock (* 18. September 1883 in Waldenburg/Schlesien; † 21. November 1960 New York/USA) ist eine Romanfigur Krajewskis.
Er avanciert in den bisher fünf Romanen vom Kriminalassistenten zum Kriminalrat Breslaus.
Die Figur zeichnet sich durch rohe Brutalität auch gegen Mitarbeiter und seine Ehefrau Sophie, seine Bestechlichkeit und die Zusammenarbeit mit Breslauer Unterweltlern aus, die er sich durch Strafvereitelung gefügig gemacht hat.
Er bewohnt im Jahr 1919 („Gespenster in Breslau“) zusammen mit seinem Vater, an dessen späterem Tod er mitverantwortlich ist, eine kleine Wohnung oberhalb der Schlachterei seines verstorbenen Onkels.
Sein Einsatz-Bereich „Sitte“ umfasst die Kontrolle und Überwachung des Breslauer Rotlichtmillieus, dem er selbst nicht abgeneigt gegenübersteht. Er genießt seine Bordellbesuche und die für ihn damit verbundenen Trinkgelage.