Im Jahr 1928 gründete Bloch ein Luftfahrtunternehmen, die Société des Avions Marcel Bloch, die unter der Regierung der Volksfront verstaatlicht und in die SNCASO eingegliedert wurde. Bloch leitete das Unternehmen als administrateur délégué und gründete mithilfe der aus der Verstaatlichung hervorgegangenen Entschädigungszahlung die Societé Anonyme des Avions Marcel Bloch, mit der er für die SNCASO Flugzeuge entwickelte, für die diese wiederum erhebliche Lizenzzahlungen zu leisten hatte.[5] Dies nahm die rechtsextreme Presse, insbesondere das Wochenblatt Gringoire, zum Anlass, ihn heftig anzugreifen.[6]
Nach der Niederlage Frankreichs gegen Deutschland im Jahr 1940 und dem Waffenstillstand von Compiègne wurden die Attacken, auch mit Bezug auf seine jüdische Herkunft, heftiger[7] und führten am 6. Oktober 1940 zu Blochs Internierung in Cannes.[8] Er wurde freigelassen und mehrmals, insbesondere auf Betreiben des Ministers Jean Bergeret, erneut verhaftet. Schließlich wurde Bloch im März 1944 mit seiner Familie von der Gestapo inhaftiert. Er selbst wurde in das KZ Buchenwald deportiert, während seine Familie in ein Gefängnis bzw. das Sammellager Drancy kam.
Bloch sollte als „wirtschaftlich wertvoller Jude“ für die deutschen Besatzer arbeiten, doch verweigerte er die Kooperation mit der deutschen Luftfahrtindustrie. Er überlebte dank des Schutzes eines Vertrauten von Wilhelm Canaris sowie der Unterstützung französischer Mitgefangener, darunter Henri Frager, Marcel Paul und Albert Baudet,[9] die Judenverfolgung.
Im Jahr 1946 änderte Bloch seinen Familiennamen in Bloch-Dassault und 1949 in Dassault. Dassault war der Deckname seines Bruders, Darius Paul Bloch, in der Résistance. Der Name leitet sich wohl von dem Wort char d’assaut, ‚Kampfpanzer‘, her. 1950 trat Dassault zum katholischen Glauben über.[10]
Später entwickelte er die Kampfflugzeuge vom Typ Mystère und Mirage mit und leitete das Unternehmen S.A. Avions Marcel Dassault-Breguet Aviation mit 16.000 Mitarbeitern bis zu seinem Tode.
Dassaults Ehefrau, Madeleine Minckes, stammte aus einer aus Litauen eingewanderten jüdischen Familie. Ihr gemeinsamer Sohn, Serge Dassault, der u. a. als Verleger tätig wurde, war zu seiner Zeit der zweitreichste Mann Frankreichs.