Mannheimer Peritonitis-Index

Der Mannheimer Peritonitis-Index (MPI) ist ein Score, der in der Medizin zur Abschätzung der Prognose von Patienten mit einer Bauchfellentzündung (Peritonitis) verwendet wird.

Risikofaktoren

Für das Vorliegen untenstehender Risikofaktoren werden Punkte vergeben. Der MPI ergibt sich aus der Summe aller vergebenen Punkte.

Risikofaktor Punkte
Alter > 50 Jahre 5
Geschlecht weiblich 5
Organversagen 7
Malignom 4
Dauer der Peritonitis vor der OP > 24 h 4
Ausgangspunkt ist nicht der Dickdarm 4
diffuse Ausbreitung 6
Exsudat klar 0
trüb-eitrig 6
kotig-jauchig 12

Liegt der MPI ≤ 20, ist die erwartete Letalität der Patienten nahezu 0 %. Bei einem MPI > 29 ist eine Sterblichkeit von mehr als 50 % zu erwarten.

Herkunft

Der MPI basiert auf der Analyse der Krankheitsverläufe von Patienten mit Peritonitis in Kliniken in Mannheim und Frankfurt am Main.[1] Später wurde der Score durch Studien anderer Kliniken validiert.[2][3]

Einzelnachweise

  1. M. M. Lindner u. a.: Welche klinischen Faktoren beeinflussen die Letalität bei bakterieller Peritonitis: Mannheimer Peritonitis-Index (MPI). In: Langenbeck's Archives of Surgery. Band 369, Springer, Berlin/ Heidelberg 1986, ISSN 1435-2451, S. 788.
  2. N. Demmel, K. Maag, G. Osterholzer: Wertigkeit klinischer Parameter zur Prognosebeurteilung der Peritonitis-Validierung des Mannheimer Peritonitis-Index. In: Langenbeck's Archives of Surgery. Band 379, Springer, Berlin/ Heidelberg 1994, ISSN 1435-2451, S. 152–158.
  3. C. Ohmann, T. Hau: Prognostic indices in peritonitis. In: Hepatogastroenterology. 44(16), Jul-Aug 1997, S. 937–946.

Literatur

  • Stefan Eisoldt: Fallbuch Chirurgie. 2. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2006, S. 151f.