Als Mallory-Weiss-Syndrom werden meistens nach starkem Erbrechen auftretende, longitudinale Einrisse der Mucosa und Submucosa der Speiseröhre bezeichnet, die als Komplikation mit potentiell lebensbedrohlichen Blutungen (Hämatemesis, Teerstuhl) der äußeren Speiseröhre und/oder dem Mageneingang (gastrointestinale Blutung) einhergehen können. Kennzeichnend sind Längsrisse an der Kardia[1] (oberer Magenmund, Orificium).[2] Es kommt am Übergang von der Speiseröhre zum Magen zu Schleimhautulzerationen.[3] Der Schmerz wird oberhalb des Nabels lokalisiert.[4]
Die Erkrankung ist benannt nach dem ungarisch-amerikanischen Arzt Soma Weiss (1898–1942) und dem amerikanischen PathologenGeorge Kenneth Mallory (1900–1986), die das Krankheitsbild 1929 und 1932 beschrieben.
Ösophagusvarizen, Magenulcus, Gastritis, Refluxerkrankung. Im Gegensatz zum Boerhaave-Syndrom sind beim Mallory-Weiss-Syndrom nur die Mukosa und die Submukosa betroffen.[6]
Diagnostik und Therapie
Mittels Ösophagogastroskopie (Endoskopie; Gastroskopie) wird die Diagnose gesichert.[7] Gleichzeitig können die Einrisse der Speiseröhre mittels endoskopischer Blutstillung operativ (Übernähung) oder auch mit einem Fibrinkleber[8] behandelt werden. In seltenen Fällen wird eine Resektion von Anteilen des Magens notwendig.[9] Bei kleinen Blutungen ist häufig eine therapeutische Blutstillung nicht erforderlich.[10]
Einzelnachweise
↑André Louis Blum, Jörg Rüdiger Siewert (Hrsg.): Refluxtherapie, Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg / New York 1981, ISBN 3-540-10179-9, S. 394.
↑Ludwig August Kraus: Kritisch-etymologisches medicinisches Lexikon, 3. Auflage, Verlag der Deuerlich- und Dieterichschen Buchhandlung, Göttingen 1844, S. 702.
↑Peter Reuter: Springer Klinisches Wörterbuch 2007 | 2008; Springer-Verlag, 1. Auflage, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-540-34601-2, S. 1122.
↑Hanns Peter Wolff, Thomas Robert Weihrauch (Hrsg.): Internistische Therapie 1984, Verlag Urban & Schwarzenberg, München / Wien / Baltimore 1984, ISBN 3-541-07265-2, S. 484.
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