Maersk-Edinburgh-Klasse

Pearl-Klasse
Maersk-Edinburgh-Klasse
Die Maersk Elba
Die Maersk Elba
Schiffsdaten
Schiffsart Containerschiff
Reederei Rickmers-Gruppe, Hamburg
Zodiac Maritime, London
Bauwerft Hyundai Heavy Industries, Südkorea
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 366,00 m (Lüa)
350,00 m (Lpp)
Breite 48,20 m
Seitenhöhe 29,85 m
Tiefgang (max.) 15,50 m
Vermessung 142.400 BRZ
59.800 NRZ
 
Besatzung bis zu 28
Maschinenanlage
Maschine 1 × Hyundai-Wärtsilä-Dieselmotor (Typ: 12RT-flex 96C)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 68.640 kW (93.324 PS)
Höchst­geschwindigkeit 24,3 kn (45 km/h)
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 140.580 tdw
Container 13.092 TEU
Anschlüsse Kühlcontainer 800
Zugelassene Passagierzahl 6

Die Schiffe der Maersk-Edinburgh-Klasse, reedereiintern Pearl-Klasse, zählen zu den weltweit größten Containerschiffen (2010).

Geschichte

Die im Jahr 2007/08 georderte Baureihe wurde ab Juli 2010 von der südkoreanischen Werft Hyundai Heavy Industries abgeliefert. Auftraggeber der Baureihe ist die in Hamburg ansässige Rickmers-Gruppe.[1] Als Charterer tritt die Reederei Maersk Line aus Kopenhagen auf. Auch die ab Ende 2009 an die Reederei CMA CGM gelieferten Schiffe der CMA-CGM-Christophe-Colomb-Klasse oder der MSC-Daniela-Klasse basieren auf dem gleichen Grundkonzept, sind aber beide breiter.

Fünf Schiffe der 13.830-TEU-Baureihe von CMA CGM wurden ab Anfang Juni 2010 mit der CMA CGM Christophe Colomb sowie fünf weiteren fast baugleichen 13.092-TEU-Schiffen von Maersk in einem sogenannten slow-steaming (englisch: langsamfahrend) Containerdienst von Europa nach Fernost eingesetzt. Der Beginn des Dienstes mit dem Kürzel FAL 5 bzw. AE8 war schon für den Sommer 2009 geplant, wurde aber aufgrund der Finanzkrise ab 2007 nicht realisiert. Er wird über die Häfen Le Havre, Hamburg, Rotterdam, Zeebrügge, Port Kelang, Singapur, Ningbo, Shanghai, Shenzhen-Yantian, Tanjung Pelepas, Port Kelang und zurück nach Le Havre führen. Ab 2010 wurden die Schiffe der Maersk-Edinburgh-Klasse in den FAL5/AE8-Fernost-Europadienst eingeführt.

Zwischenfälle

Die Maersk Essen verlor im Januar 2021 während eines Sturms im Pazifik mindestens 750 Container. Weitere Container wurden beschädigt, gingen aber nicht über Bord.[2]

Am 17. Februar 2021 verlor die Maersk Eindhoven vor der Küste Japans 260 Container. 65 weitere Container wurden beschädigt. Das Schiff befand sich auf dem Weg von Xiamen nach Los Angeles in schwerer See. Aufgrund eines kurzzeitigen Maschinenausfalls begann das Schiff stark zu rollen, was zum Verlust der Container führte.[3] Es war der sechste derartige Zwischenfall im Nordpazifik innerhalb von zwei Monaten.[4]

Technik

Vordergründig ist zum einen die Größe der Doppelhüllenschiffe, sie zählten 2010 zu den größten Containerschiffen weltweit. Schiffbaulich auffallender sind aber eine Reihe von Innovationen und Details. So ist das Deckshaus, anders als bei der Mehrzahl der herkömmlichen Containerschiffen, weit vorn angeordnet, was einen verbesserten Sichtstrahl und somit eine höhere vordere Decksbeladung ermöglicht. An Deck sind insgesamt 22 40-Fuß-Bays (vor dem Deckshaus 8, dahinter 10 und hinter den Maschinenaufbauten 4) angeordnet, die bis zu 8 Container hoch und 19 nebeneinander beladen werden können. Unterhalb des Aufbaus sind unter anderem die Bunkertanks angeordnet, um die neuen MARPOL-Vorschriften zu erfüllen. Herausstechend ist auch die leistungsfähige Antriebsanlage mit dem so weit wie möglich achtern angeordneten Zweitakt-Diesel-Hauptmotortyp Hyundai-Wärtsilä 12RT-flex 96C (Sulzer-Design). Zur elektrischen Energieversorgung stehen fünf Dieselgeneratoren zu je 2700 kW und ein Notgenerator mit 300 kW zur Verfügung. Die Laderäume der Schiffe werden mit Pontonlukendeckeln verschlossen. Die Schiffe haben eine maximale Containerkapazität von 13.092 TEU, bei einem durchschnittlichen Containergewicht von vierzehn Tonnen verringert sich die Kapazität auf 9080 Einheiten. Weiterhin sind 800 Anschlüsse für Integral-Kühlcontainer vorhanden.

Die Schiffe

Maersk-Edinburgh-Klasse
Bauname Baunummer IMO-Nummer Indienststellung Auftraggeber Umbenennungen und Verbleib
Pearl Rickmers 2150 9456757 Juli 2010 Rickmers Maersk Edinburgh
Ruby Rickmers 2151 9456769 Juli 2010 Rickmers Maersk Emden
Aqua Rickmers 2152 9456771 16. August 2010 Rickmers Maersk Eindhoven
Coconee Rickmers 2153 9456783 August 2010 Rickmers Maersk Essen
Leo Rickmers 2170 9458030 18. Februar 2011 Rickmers Maersk Edmonton
Scorpio Rickmers* 2171 9458078 10. März 2011 Rickmers Maersk Elba
Tauro Rickmers* 2172 9458080 1. Juni 2011 Rickmers Maersk Evora
Libra Rickmers* 2173 9458092 22. Juli 2011 Rickmers Maersk Essex
Maersk Edison S433 9463011 12. Januar 2011 Zodiac Maritime Edison (2017)
Maersk Erving S434 9463023 2. März 2011 Zodiac Maritime Erving (2017)
Maersk Eubank S435 9463035 30. März 2011 Zodiac Maritime MSC Natasha (2018)
Maersk Enfield S436 9463047 4. Mai 2011 Zodiac Maritime CMA CGM Enfield (2012) → Maersk Enfield (2013) → MSC Emma (2018)
Maersk Effingham S437 9463059 15. Juni 2011 Zodiac Maritime CMA CGM Effingham (2012) → Maersk Effingham (2014) → MSC Elisa (2018)
* = nur reedereiinterner Name

Einzelnachweise

  1. Datenblatt des Typschiffs (englisch) (Memento vom 30. Januar 2013 im Internet Archive) (PDF; 1,1 MB)
  2. Eckhard-Herbert Arndt: „Maersk Essen“ verliert 750 Container. In: THB – Täglicher Hafenbericht, 22. Januar 2021.
  3. Maersk Eindhoven-103N encounters harsh weather Transpacific 6 service. Maersk, abgerufen am 22. Februar 2021 (englisch).
  4. Encore des centaines de conteneurs à la mer en Pacifique. Mer et Marine, 19. Februar 2021, abgerufen am 20. Februar 2021 (französisch).