Die Ilm nähert sich in ihrem Flusslauf der Donau auf weniger als einen Kilometer, mündet dann aber doch zunächst (in einem Nachbarort) in die Abens.
Aufgrund der Lage im Tal der Donau befinden sich auf dem gesamten Gemeindegebiet keine nennenswerten Erhebungen. Hohe Bauwerke wie der Kirchturm und die Schornsteine der ansässigen Industrie sind bei gutem Wetter weithin aus dem Norden und Westen sichtbar. Die nächsten Erhebungen befinden sich im südlich angrenzenden Gebiet des Dürnbucher Forst.
Südlich der Gemeinde befindet sich der Dürnbucher Forst, ein gemeindefreies Gebiet. Die nächstliegende Gemeinde in Richtung Süden ist Aiglsbach, etwas westlich davon liegt die Stadt Geisenfeld.
Weiter im Uhrzeigersinn folgt im Westen die Stadt Vohburg an der Donau.
Im Norden grenzt der Markt Pförring, dessen Gebiet sich bis südlich der Donau erstreckt.
Der nächste bewohnte Nachbarort ist Schwaig (Neustadt), ein Stadtteil von Neustadt an der Donau, direkt östlich von Münchsmünster liegend.
Alle benachbarten Kommunen sind Teil des Hopfenanbaugebiets Hallertau.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Das örtliche Kloster Münchsmünster wurde durch Herzog Tassilo III. von Bayern gegründet und war bis 925 Kloster der Benediktiner, von 925 bis 1131 Kanonikerstift. Ab 1131 bis ins 16. Jahrhundert war es wieder Kloster der Benediktiner. Im Jahr 1556 erlosch in den Wirren der Reformation das Kloster. Die bayerischen Herzöge setzten dann weltliche Verwalter ein. 1598 wurden die Güter dem Jesuitenkolleg Ingolstadt übergeben. 1782 fiel die Anlage an die Malteser. 1815 wurden Kloster und Kirche abgebrochen. 1818 entstand die heutige politische Gemeinde.
19. bis 21. Jahrhundert
Im Jahr 1874 erhielt Münchsmünster eine Bahnstation der Donautalbahn. 1970 wurde ein weiterverarbeitender petrochemischer Betrieb in Münchsmünster angesiedelt. Im Dezember 2005 kam es zu einem Unfall in dem Werk, bei dem ein Feuerwehrmann aus Neustadt an der Donau sein Leben verlor.
Zum Jahresbeginn 2013 wurden 39,5 ha aus dem gemeindefreien Gebiet Dürnbucher Forst in Münchsmünster eingegliedert, womit auch der Landkreis Pfaffenhofen sowie der Bezirk Oberbayern erweitert wurden.[4]
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1978 die Gemeinde Wöhr, bestehend aus den Gemeindeteilen Griesham, Nieder-, Mitter- und Oberwöhr, eingegliedert.[5]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2368 auf 3047 um 679 Einwohner bzw. um 28,7 %.
Politik
Bürgermeister
Andreas Meyer (Christliche Wählergemeinschaft e. V.) ist seit Mai 2002 Erster Bürgermeister, dieser wurde 2008, 2014 und 2020 wiedergewählt, zuletzt mit 80,24 % der Stimmen bei einem Mitbewerber.
Münchsmünster ist Verkehrsknotenpunkt mehrerer Bundes- und Staatsstraßen: Die B 16 ist eine gut ausgebaute, aber stark frequentierte Verbindung zu den Autobahnen A 9 und A 93 und fungiert als Bindeglied der Verdichtungsräume Regensburg, Landshut, Ingolstadt, Augsburg und Ulm. Ergänzend dazu und für Pendler nach Ingolstadt-Nord von hoher Bedeutung ist die B 16a.
In Münchsmünster beginnt auch der Verlauf der Bundesstraße 300, die bis nach Memmingen führt.
Die Staatsstraße 2233 führt über Neustadt/Donau nach Kelheim. Die über die Donaubrücke Münchsmünster-Pförring erreichbare Staatsstraße 2232 stellt die Verbindung nach Riedenburg, Beilngries und Neumarkt her.
Bis 2013 wurde zudem durch Audi die noch unbebaute und teils rückgebaute Fläche des Industrieparks auf rund 27 ha für die Produktion von Leichtbauteilen erschlossen. Ferner hat der Automobilkonzern noch ca. 13 ha Fläche unmittelbar westlich des Schrannenbachs erworben, um den Standort längerfristig erweitern zu können.[7]
Insgesamt arbeiteten im Jahr 2016 rund 1200 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im Gemeindegebiet, überwiegend im produzierenden Gewerbe.[8]
Die Gemeinde besitzt eine Grundschule sowie eine Bücherei. Weiterführende Schulen befinden sich zum Teil in Nachbargemeinden.
Ferner werden in Betrieben verschiedene Ausbildungsplätze und Kurse angeboten.
Weitere kommunale Einrichtungen
Das moderne Rathaus wird primär von der Kommunalverwaltung und dem Gemeinderat genutzt. Darüber hinaus kann ein Veranstaltungsraum im Kellergeschoss für gemeinnützige Zwecke reserviert werden.
Die Gemeinde ist außerdem Eigentümer eines verpachteten Gasthofes mit Bürgersaal.
Freizeit- und Sportanlagen
Turnhalle: wird von der Grundschule und verschiedenen Vereinen genutzt
Mehrzweck-Sportplatz: wird hauptsächlich von der Grundschule genutzt
Fußballplätze: Nutzung und Wartung durch den Turnverein Münchsmünster
Tennisplätze: Nutzung und Wartung durch den Tennisclub Rot-Weiß Münchsmünster
Hans Mahl (* 17. Juli 1909 in Münchsmünster; † 25. November 1988 in Oberkochen), Physiker, Spezialist für Elektronenmikroskopie
Richard Adolf Strigl (* 1. Januar 1926 in Münchsmünster; † 27. März 1985 in München), katholischer Theologe
Literatur
Rudolf Osterauer: Münchsmünster mit Wöhr und Schwaig im Wandel der Zeit. W. Ludwig Verlag, Pfaffenhofen 1981, Herausgeber: Gemeinde Münchsmünster, ISBN 3-7787-3189-0