Möglenz ist ein reines Angerdorf und war wohl ursprünglich eine slawische Ortsgründung. Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte im Jahr 1243 als Mogelenc.
Der Name des Ortes wird vom slawischen mogyla (Erd- oder Grabhügel) abgeleitet. In Abgrenzung zum nahe gelegenen Ort Lausitz, welcher als Lužica (Bach in der Sumpfniederung) bezeichnet wurde, könnte Mogyl- nica als Bach im hügeligen Gelände verstanden werden.[3]
Der Ort bestand früher aus zwei Teilen, was sich darin äußerte, dass jeder Teil seinen eigenen Ortsrichter besaß. Die Bewohner von Möglenz betrieben seit jeher Ackerbau und Viehzucht.
1343 verkaufte Botho von Ileburg, Stadtherr zu Liebenwerda, seinen Teil des Dorfes an das Kloster Güldenstern in Mühlberg. Dieser westliche Ortsteil musste fortan seine Steuern, Abgaben und Dienste nach Mühlberg leisten, während der östliche Ortsteil weiter dem Amt Liebenwerda unterstellt war. 1337 bezeichnete man den Ort als Mogelencz und 1346 als Mogelentz.
1540 wurde der Ort als Filiale von Saxdorf genannt. Von 1559 bis 1570 gehörte der Ort zum Bistum Meißen. 1601 brannte die erste Kirche im Dorf ab.
Im Jahre 1637 verzeichnete man in Möglenz infolge des Dreißigjährigen Krieges viele wüste Güter. 1647 entstand die erste Mühle im Ort und bereits 1673 wurde die erste Schule des Ortes errichtet. 1709 brach im Rittergut ein großes Feuer aus, welches 14 Güter nebst Scheunen verbrannte. Infolge Wassermangels brannte 1817 fast das ganze Dorf. Diesem Brand fielen 40 Häuser, Scheunen sowie die Kirche zum Opfer, welche in den Jahren 1819 bis 1820 durch Spenden wieder errichtet wurde und bis heute erhalten geblieben ist.
1835 gab es im Ort 51 Häuser, 291 Einwohner mit 80 Pferden, 242 Rinder, 298 Schafe und 62 Schweine.[4]
1970 Fertigstellung des Feuerwehrhauses und Erneuerung der Dorfkirche
1973 Bau des Sportlerheims
1976–1977 Neubau des Kindergartens und Umbau der Kinderkrippe
1992 Umsetzung und Erneuerung des Denkmals für die Opfer der Kriege
Bevölkerungsentwicklung
Einwohnerentwicklung von Möglenz ab 1875 bis 1992[6]
Jahr
Einwohner
Jahr
Einwohner
Jahr
Einwohner
1875
470
1946
563
1989
443
1890
460
1950
575
1990
439
1910
450
1964
509
1991
435
1925
447
1971
490
1992
429
1933
442
1981
466
1939
417
1985
457
Literatur
Wolfgang Eckelmann, Michael Ziehlke: Chronik der Stadt Liebenwerda. Hrsg. v. Verein für Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e. V. Winklerdruck GmbH Gräfenhainichen, Bad Liebenwerda 2007, S.260 bis 261.
Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda 1959. S. 77/78.
↑Emilia Chrome: Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda. Akademie-Verlag, Berlin 1968.
↑Übersicht der Bevölkerung und des Viehstandes im Jahre 1835. In: Die Schwarze Elster. Unsere Heimat in Wort und Bild. Nr.596. Bad Liebenwerda 1985, S.8 bis 10.