László Rajks Vater László Rajk war ein ungarischer kommunistischer Politiker, der 1949 nach einem stalinistischen Schauprozess wegen angeblicher Spionage hingerichtet wurde, seine Mutter wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Rajk wurde von seiner Mutter getrennt und wuchs unter dem Namen István Kovács in einem Waisenhaus auf. Ab 1953 durfte er bei seiner Tante wohnen. Julia Rajk wurde 1954 aus der Haft entlassen. In der Tauwetter-Periode im Ostblock wurde László Rajk rehabilitiert und am 6. Oktober 1956 umgebettet. Nach der Niederschlagung der Ungarischen Revolution 1956 wurden Mutter und Sohn nach Rumänien deportiert, sie durften 1958 nach Ungarn zurückkehren.
Rajk betätigte sich ab 1975 in der demokratischen Opposition Ungarns und betrieb mit Gábor Demszky ab 1981 einen illegalen Schriftenvertrieb, der als „Samizdat Boutique“ bezeichnet wurde. 1988 gehörte er zu den Gründern der Oppositionspartei Bund Freier Demokraten (Szabad Demokraták Szövetsége, SZDSZ). Nach der politischen Wende in Ungarn wurde er für die Partei 1990 zum Abgeordneten des Ungarischen Parlaments gewählt und war dies bis 1996, als er wegen einer Korruptionsaffäre in der Partei das Abgeordnetenmandat zurückgab. Mit der Partei blieb er bis 2001 verbunden.
Rajk arbeitete als Architekt, Filmarchitekt und Bühnenbildner und lehrte Filmarchitektur an der Filmhochschule Budapest (Színház- és Filmművészeti Egyetem). Im kommunistischen Ungarn gestaltete er auch Buchumschläge.
Happiness, City, Space („Boldogság, város, tér“). Birkhausen, Berlin 2002
Réteges építészet / Stratified architecture. Terc, Budapest 2005
Duncan Shiels: Die Brüder Rajk. Ein europäisches Familiendrama. Übersetzung aus dem Englischen Klaus Binder. Vorwort György Konrád, Nachwort László Rajk jun. Wien : Zsolnay, 2008, ISBN 978-3-552-05434-9