László Kardinal Lékai starb am 30. Juni 1986 in Budapest und wurde in der Kathedrale von Esztergom beigesetzt.
Zum Wirken von Kardinal Lékai
Durch das Wirken von Kardinal Lekai und durch lange Verhandlungen zwischen Ungarn und dem Vatikan konnten ab 1974 einige der lange vakanten Diözesen wieder Bischöfe erhalten. Freie Ernennungen waren der Kirche jedoch bis zur politischen Wende 1989 versagt.
Die relativ guten Kontakte Lekais zum KP-Regime wurden allerdings auch kritisiert. Die Boulevardzeitung Blikk meinte sogar, er habe zeitweilig mit der kommunistischen Geheimpolizei zusammengearbeitet. Anlass für diesen Bericht war Lekais kritische Haltung gegenüber einigen katholischen Basisgemeinden, die vor möglicher Verfolgung in den Untergrund ausgewichen waren – insbesondere der Basisgemeinschaft Bokor, einer Gründung des Piaristen-Paters György Bulanyi von 1948.
Als Nachfolger des vom KP-Regime verfolgten József Kardinal Mindszenty gelang es Lékai, 20 Jahre nach dem Ungarischen Volksaufstand das Klima zwischen Katholiken und Kommunisten zu entspannen und der Kirche Freiräume zu sichern.
Literatur
Gabriel Adriányi: Die Ostpolitik des Vatikans 1958–1978 gegenüber Ungarn. Der Fall Kardinal Mindszenty. Schäfer, Herne 2003.