Das Lystal oder auch Gressoneytal[1] (it. Valle del Lys oder Valle di Gressoney, frz. Vallée du Lys oder Vallée de Gressoney, im walserdeutschen Dialekt Walleschu) ist ein Seitental des Aostatals. Namensgebend ist der Fluss Lys. Historisch ist das Tal von der Präsenz der Walser geprägt, insbesondere in den Talschaften Gressoney und Issime.
Vom Piemont talaufwärts gesehen ist das Lystal das erste der rechten Seitentäler des Aostatals. Es erreicht bei Pont-Saint-Martin das Haupttal. Aus Sicht der Fließrichtung der Dora Baltea liegt das Tal auf der orographisch linken Seite. Im Norden grenzt das Tal auf der Wasserscheide an den SchweizerKanton Wallis. Weiter westlich liegt mit dem Ayastal[2] ein weiteres Seitental des Aostatals. Im Osten grenzt das Lystal an die Provinzen Biella und Vercelli, es ist dort durch das Monte-Rosa-Massiv vom Talsystem Valsesia getrennt.
Die Lys entspringt dem Lysgletscher am Fuße der Vincent-Pyramide (4215 m). Seine größeren Seitenflüsse sind der Netschobach, der Tschamponobach und der Loobach.
Im oberen Bereich des Tals grenzt an das Massiv des Monte Rosa. Die Gipfel der Berge Castor (4221 m), Liskamm West (4481 m), Liskamm Ost (4527 m) und Ludwigshöhe (4342 m) bilden den Abschluss des Tals, der von großen Firn- und Eisflächen bedeckt ist: von Westen nach Osten sind es der Felikgletscher, der Lysgletscher und der Endregletscher.
Andere bedeutende Gipfel des Tals sind:
Testa Grigia (frz. Tête grise, deutsch Grauhaupt, im Walserdialekt Groabhopt) – 3315 m, auf Höhe von Gressoney-la-Trinité, überragt das Lystal sowie das Ayastal gleichermaßen.