Speziell die Nachtangriffe der RAF mit dem Flächenbombardement ziviler Ziele (Innenstadt, Wohngebiete und andere) erfolgten aufgrund der vom britischen Luftfahrtministerium (Air Ministry) am 14. Februar 1942 erteilten „Area Bombing Directive“.[4]
u. a. 66 Minen-, 99 Spreng-, 1.000 Phosphor- und 70.000 Stabbrandbomben[1]
u. a. BMW-Stammwerk Milbertshofen, das Braune Haus, Straßenbahndepot, Gaswerk beschädigt, 9.000 Obdachlose, drei abgeschossene Bomber, Flak verschoss über 15.000 Granaten[1]
7. September 1943
gesamtes Stadtgebiet
785 Verletzte, 208 Tote
365 Bomber der RAF
u. a. 73 Minen-, 269 Spreng-, 127 Blitzlicht-, 6.000 Phosphor- und 180.000 Stabbrandbomben[1]
500 Tonnen, darunter 78 Minen-, 309 Spreng-, 7.000 Phosphor- und 190.000 Stabbrandbomben[1]
35 Kirchen und 15 Krankenhäuser teils schwer beschädigt, Nationaltheater zerstört, große Mengen an Lebensmitteln vernichtet, 5 abgeschossene Flugzeuge (etwa 30 Tote)[1]
8. Oktober 1943
Innenstadt
nur einige wenige Bomber der RAF
8 Tote und mehrere Verletzte bei Massenpanik vor Schutzraum[1]
18. März 1944
Innenstadt
296 Verletzte, 173 Tote
Missionsnummer: 264; 221 B-17 der 8th Air Force aus Ostengland, weitere 290 B-17 greifen Oberpfaffenhofen, Lechfeld und Landsberg an, 227 B-24 greifen Friedrichshafen an
339 Spreng- und 805 Flüssigkeitsbrandbomben, keine Minenbomben[1]
erster Tagangriff, Residenz, mehrere Kirchen und Krankenhäuser, Postamt, Ostbahnhof schwer beschädigt, Flak verschoss 6.000 Granaten[1]
u. a. 7 Sprengbomben zu 2.000 kg, 550.000 Stabbrand-, 14.160 Phosphor-, 10.245 Flammstrahl- sowie 54 Sprengbomben[1]
keine deutschen Nachtjäger zur Verteidigung im Einsatz, 80 % Zerstörung des Stadtteils Au. Volltreffer auf das Landtagsgebäude Prannerstraße 20, München, das alte Rathaus, Münchner Residenz schwerst beschädigt[5], viele Kirchen sowie Pinakotheken schwer beschädigt,[6] 70.000 Obdachlose, 13 Abschüsse durch Flak[1][7]
u. a. 4.000 Spreng-, 8.700 Flammstrahl- und 125.009 Stabbrandbomben[1][3]
Schwerste Angriffsreihe, etwa 4.000 Totalschäden an Gebäuden, Tierpark, Staatsoper, 11 Kirchen, 23 Krankenhäuser schwerst beschädigt, 25 Feindabschüsse, seit 11. Juli über 200.000 Obdachlose[1][3]
350 bis 400 Bomber der RAF hatten in der Nacht auf den 25. April 1944 bei dem 18. Angriff auf München die Bahnanlagen des Hauptbahnhofs zum Ziel.[10] Da die deutschen Nachtjäger sich zuvor noch im Einsatz über Karlsruhe befanden und später keinen Treibstoff mehr hatten, verlief der Großangriff ohne Gegenwehr.[1] Auf Grund der Erprobung neuer Systeme zur Zielmarkierung wurde das geplante Zielgebiet verfehlt. Die Flugzeuge der Pathfinder Force setzten ihre Markierungen stattdessen über dem Stadtteil Au östlich der Isar. Dort wurden bei diesem und späteren Angriffen knapp 80 % der Gebäude zerstört, darunter auch die Mariahilfkirche, von der nur der beschädigte Turm und Außenmauern stehen blieben.
Schäden
Auf das Stadtgebiet Münchens wurden rund 450 Luftminen, 61.000 Sprengbomben, 142.000 Flüssigkeitsbrandbomben und 3.316.000 Stabbrandbomben abgeworfen. Hierbei wurden rund 90 % der historischen Münchener Altstadt zerstört. Das gesamte Stadtgebiet wies einen Zerstörungsgrad von rund 50 % seines Gebäudebestandes auf. Durch die alliierten Luftangriffe wurden rund 300.000 Einwohner obdachlos, weil 81.500 Wohnungen ganz oder teilweise zerstört worden waren.
Noch heute werden bei Bauarbeiten Blindgänger gefunden. Aufsehen erregte die kontrollierte Sprengung einer Bombe, die beim Abriss der Schwabinger 7 im August 2012 gefunden worden war. Die missglückte Sprengung verursachte Schäden in Millionenhöhe.
Bildhafte Darstellung in einem Mosaik über einem Kriegerdenkmal
Namen der Opfer
In München finden sich explizite Denkmäler für die Luftkriegsopfer, hier sind keine Namen genannt. Daneben aber werden auch Namen von Zivilopfern auf Kriegerdenkmälern zusammen mit den Namen von Militärangehörigen aufgezählt. Die Zivilisten sind hier manchmal nicht als solche bezeichnet, fallen aber durch das gemeinsame Sterbedatum (=Luftangriffe) ins Auge.
Richard Bauer: Fliegeralarm – Luftangriffe auf München von 1940 bis 1945. Hugendubel, München 1987.
Richard Bauer: Ruinen-Jahre. Bilder aus dem zerstörten München 1945–1949. Hugendubel, München 1988.
Hans-Günter Richardi: Bomber über München. Der Luftkrieg 1939 bis 1945, dargestellt am Beispiel der „Hauptstadt der Bewegung“. W. Ludwig, München 1992.
Irmtraud Permooser: Der Luftkrieg über München 1942–1945. Bomben auf die Hauptstadt der Bewegung. Aviatic, Oberhaching 1996, ISBN 3-925505-37-7.
Irmtraud Eve Burianek: München im Luftkrieg 1942 bis 1945, GRIN Verlag; Auflage: 2. (23. Juni 2012), ISBN 978-3-656207-84-9