Ludwig Sander (* 3. Juli1790 in Kreuznach; † 26. Oktober1877 in Augsburg) war ein deutscher Unternehmer und Gründer der Sander’schen Maschinenfabrik in Augsburg, einem der ältesten Vorgängerunternehmen der späteren MAN AG.
Sander wurde 1790 als Sohn des badischen Amtmannes August Sander (1752–1817) und seiner Frau Henriette Sander (1764–1849)[1] in Bad Kreuznach geboren. 1812 ließ er sich in Augsburg nieder, um die Leitung einer Tabakfabrik zu übernehmen, die seinem Onkel Carl von Lotzbeck (1754–1826) gehörte. Die Fabrik beschäftigte rund 100 Mitarbeiter und zählte zu den größten ihrer Art in Bayern. Die Gewinne aus dem Tabakgeschäft ermöglichten es Sander, sich an einer Reihe weiterer Unternehmen in Augsburg zu beteiligen, sodass er bald zu den einflussreichsten Industriellen der Stadt zählte. Seit 1818 gehörte er dem Stadtkollegium an und galt zeitweise sogar als Kandidat für das Amt des bayerischen Handelsministers.
Die einstige MAN-Tochter manroland produziert bis heute Druckmaschinen am Standort Augsburg.
Stiftung
Nach Sanders Tod gründeten seine Erbinnen Frida Forster, geb. Sander (1819–1902) und Emilie Forster geb. Sander (1821–1895) 1880 die Sander’sche Stiftung, die bis heute hilfsbedürftige Augsburger durch den Betrieb von Altenheimen und die Überlassung günstigen Wohnraums unterstützt.[2]
Literatur
Johannes Bähr, Ralf Banken, Thomas Flemming: Die MAN. Eine deutsche Industriegeschichte. C. H. Beck München 2008, ISBN 978-3-406-57762-8 (Google-Vorschau), S. 134–139.