Ludolf von Veltheim

Ludolf-Joachim von Veltheim (* 4. Dezember 1924; † 13. November 2007) war ein deutscher Landwirt und Sportfunktionär.

Biografie

Ludolf von Veltheim entstammte dem Adelsgeschlecht von Veltheim. Er stammte aus der Familienlinie Destedt. Seine Eltern waren Ottonie von Alvensleben-Redekin (1882–1960), Tochter des Gutsbesitzers und Kammerherrn Anton von Alvensleben-Redekin und der Helene von Schwartzkoppen, und der Grundbesitzer Fritz von Veltheim-Destedt (1881–1955). Seine Schulzeit verbrachte er an der Ritterakademie Brandenburg und am Katharineum Braunschweig. Er selbst war seit 1946 verheiratet mit Marie-Luise von Alvensleben-Redekin; aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, zwei Töchter und ein Sohn.

Von 1970 bis 1996 war er Präsident des Reiterverbandes Hannover-Bremen und wurde 1996 dessen Ehrenpräsident. Ab 1972 war er Mitglied der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, deren Präsidiumsmitglied von 1985 bis 1993, und Vorsitzender des DOKR-Ausschuss Springen im Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR).

Während seiner Amtszeit im DOKR gewannen die deutschen Springreiter viermal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze bei Olympischen Spielen, drei Gold- und zwei Silbermedaillen bei Weltmeisterschaften sowie siebenmal Gold, viermal Silber und fünfmal Bronze bei Europameisterschaften. Hinzu kamen 73 gewonnene Nationenpreise.[1]

Er engagierte sich zudem in zahlreichen Ehrenämtern in Politik und Wirtschaft. Nach dem Beitritt 1950, als Ehrenritter, war er unter anderem von 1961 bis mindestens 1962, zu seinem Rücktrittsgesuch, laut Mitgliederliste der Balley Brandenburg tätig aber bis 1964[2] wohl neunter Kommendator (Komtur) der Sächsischen Provinzialgenossenschaft des Johanniterordens.[3] Nach den schwierigen Nachkriegsjahren waren den Mitgliedern der östlichen Genossenschaften mit Krieg und Kriegsende, mit Enteignung durch die Bodenreform, die grundlegende Basis entzogen, und es entstanden zeitweise Fusionen mit westlichen Provinzialgenossenschaften, die nicht alle guthießen. Nachfolger als Kommendator wurde Werner Graf Bassewitz-Kläden. Schließlich blieben aber die Genossenschaften im Einzelnen bestehen, was im Nachhinein Veltheim recht gab.[4] Der Bezug zur alten Kongregation war deswegen von enormer Bedeutung, denn schon sein Vater Fritz von Veltheim auf Destedt war Ehrenkommendator. Und Veltheims Tante Armgard von Veltheim-Destedt war die Ehefrau des Wilhelm Prinz von Preußen, fünf Jahrzehnte Herrenmeister des Johanniterordens.[5]

Ehrungen und Auszeichnungen

Literatur

  • Christoph Franke, Moritz Graf Strachwitz von Groß Zauche und Camminetz: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser, A (Uradel) 2005, Band XXVIII, Band 138 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 2005, S. 434 f. ISBN 3-7980-0838-8. ISSN 0435-2408
  • Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a.H. 1914–1945, Zweite Fortsetzung und Ergänzung 1914 1945, zusammengestellt durch Siegfried von Boehn und Wolfgang von Loebell; Selbstverlag des Vereins ehemaliger Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H., vertreten durch Otto Graf Lamsdorff, Karl von Oppen, Manuskriptdruck, Gerhard Heinrigs, Köln 1969/ 1970, S. 252. DNB 720252679

Einzelnachweise

  1. Ludolf von Veltheim gestorben. in: St. Georg, 19. November 2007., St. Georg, Jahr Media GmbH & Co. KG, Hamburg 2007. ISSN 0344-0222
  2. Gesamtliste der Mitglieder des Johanniterordens. Nach dem Stand vom Februar 1964. In: Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem (Hrsg.): Mitgliederverzeichnis mit Status der Ritter. Ludolf v. Weltheim-Destedt. Eigenverlag, Bonn 25. Juni 1964, S. 125 (d-nb.info).
  3. Geschichte. Johanniterorden, archiviert vom Original am 24. Juni 2008; abgerufen am 16. Oktober 2019., Informationen in der heutigen Version der Provinzial-Sächsischen Genossenschaft des Johanniterordens nicht mehr so detailliert vorhanden.
  4. Johann Heinrich v. Brunn: Geschichte der Provinzial-Sächsischen Genossenschaft des Johanniter-Ordens 1853 bis 1980. In: Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. Sächsische Provinzial-Genossenschaft (Hrsg.): Chronik. 1. Auflage. Gedruckt in der Bonner Universitäts-Buchdruckerei Gebr. Scheur GmbH & Co. KG, Bonn 1981, S. 58–59 (d-nb.info).
  5. Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm von Lyncker und Ehrenkrook, Ernst Otto von Dewitz, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel) 1983. In: Deutsches Adelsarchiv e. V. (Hrsg.): GHdA Genealogisches Handbuch des Adels, von 1951 bis 2015. Band XVII, Nr. 81. C. A. Starke, 1983, ISSN 0435-2408, S. 504–506.