Das Grab des Ludolf von Varendorff lag wohl einst neben dem seines Bruders Eberhard im Mittelschiff des Bremer Doms. Die verzierte Renaissance-Grabplatte, die neben den Evangelistensymbolen das Wappen der Herren von Varendorff zeigt, befindet sich heute im nördlichen Seitenschiff des Bremer Doms.[2][8]
Epitaph
An der Westseite des fünften Pfeilers (vom Turm) in der Nähe des Grabes befindet sich ein Renaissance-Epitaphium mit folgender Inschrift[9]: Reverendi et generosi viri: D Ludolphi a Varendorp praepositi bremensis: Epitafium. Qui obiit anno 1571. 21 Aprilis (Übersetzung: Epitaph des verehrungswürdigen, edlen Mannes, des bremischen Propstes Herrn Ludolf von Varendorff, der am 21. April 1571 gestorben ist); darunter: Si provai ilustres, pietas, virtus q decora efficiunt clarum nobilitatae viru nobilis est genere, et vita, vactisq Ludolph consilio, eloquio, divitiis q potens hic gravis elect comuni voce decan optata patriam pace tuetur humum presposit tande sacri mysteria verbi iustitiam q fide non dubitante, colit obsevat priceps, proceres mirant, et urbes suspiciunt mories astra superna petit (Übersetzung: Geben bedeutende Ahnen, gibt Frömmigkeit, glänzende Tugend, Ansehen dem Manne und Ruhm, machen den Adel sie aus, Edel dann ist an Abkunft, an Lebensführung und Taten Ludolf, mächtig durch Rat, Rede und Reichtum zugleich. Da man zum würd´gen Dekan einmütigen Sinns ihn erkoren, schützt er die Heimat und wahrt Frieden, der alle beglückt. Endlich als Propst verehrt er des göttlichen Wortes Geheimnis, mit nie schwankender Treu´pflegt er Gesetze und recht. Achtung erweist ihm der Fürst, ihn bewundert der Adel, die Städte schaun zu ihm auf, und im tod eilt er zum Himmel entpor).
Kanzel
Als Propst des Klosters Zeven stiftete Ludolf von Varendorff im Jahr 1565 die noch bestehende Kanzel der Zevener St.-Vitus-Kirche. Die hexagonal angelegte Renaissance-Kanzel zieren vier religiöse Szenerien und Wappendarstellungen.[10] Die äußeren Seiten der Kanzel tragen die Wappen der Herren von Varendorff und von Korff.[10] Die übrigen geschnitzten Szenerien zeigen den Heiligen Vitus als korffschen Schildhalter sowie die eigenständigen Abbildungen einer vor dem gekreuzigten Christus knienden Figur (vermutlich des Stiftes) und der Heiligen Dreifaltigkeit.[10] Die Schnitzereien werden von vier niederdeutschen Inschriften begleitet, die sich auf den Stifter und die heiligen Szenerien beziehen.[10]
Elfriede Bachmann: Das Kloster Heeslingen-Zeven - Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte, Stade 1966
Wolfgang Bonroden: Eberhard von Varendorff, + 1568; Ludolf v. Varendorf, + 1571 in: Gesellschaft für Familienforschung e.v., Bremen: Die Blätter der Maus - Die Gräber im St. Petri Dom, 17. Heft, Bremen 1997
J. M. Lappenberg: Geschichte des Erzstiftes und der Stadt Bremen. Bremen 1841
Heinrich Siebern, Georg Meyer, Christian Wallmann: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, Heft 9: V. Regierungsbezirk Stade 1. Die Kreise Verden, Rotenburg und Zeven, Hannover 1908