Aufgewachsen in Männedorf, studierte Bréval an den Konservatorien Lausanne und Genf, zunächst als Pianistin[2], wofür sie 1887 in Genf sogar einen ersten Preis erzielte.[3] In Paris studierte sie ebenfalls am Konservatorium Gesang bei Victor Warot und Oper bei Louis-Henri Obin und debütierte 1892 in der Rolle der Selika in Giacomo MeyerbeersL’Africaine.[4] Neben Félia Litvinne, die in St. Petersburg als Kind deutscher und quebecanischer Eltern geboren ebenfalls keine Französin war, dominierte sie von 1895 bis 1914 das Gesangsfach in Frankreich. Während Litvinne mehr ihre internationale Karriere im Fokus hatte, blieb Bréval während ihrer insgesamt 30-jährigen Karriere im Wesentlichen Frankreichs Hauptstadt treu. Und ebenfalls im Gegensatz zu Litvinne existieren von Bréval bis auf drei sog. Mapleson-Zylinder kaum Aufnahmen ihrer Stimme[3], obwohl sie als Interpretin der Werke von Gluck, aber auch zeitgenössischer Komponisten und v. a. Wagner als die französische Sopranistin ihrer Zeit galt.[3][4] Am 9. April 1925 wurde sie zum Ritter der Ehrenlegion erhoben für ihre Leistungen als lyrische Artistin an der Nationaloper.[5]
Bréval, Lucienne. In: Nicolas Slonimsky: Baker’s Biographical Dictionary of Musicians. 7. Auflage. Oxford University Press, London, New York, Toronto 1984, ISBN 0-19-311335-X, S.342 (englisch).