Nach dem Studium der Linguistik und Literatur an der Universität Pisa absolvierte Tovoli von 1956 bis 1958 ein Studium als Kameramann am Centro Sperimentale di Cinematografia.[1] Er wurde als einer von vier Italienern und vier Ausländern für das Studium aufgenommen. Einer der Ausländer war der spätere spanische Kameramann Néstor Almendros, mit dem sich Tovoli während dieser Zeit anfreundete. Nicht anfreunden konnte er sich mit den Zukunftsperspektiven des Studiums, da er erst nach mehrjähriger Arbeit als Kameraassistent und Kameraführer überhaupt Kameramann für das Fernsehen hätte werden können. Tovoli verzichtete und ging seinen eigenen Weg. Er lernte den damals sehr bekannten italienischen AutorenfilmerVittorio De Seta kennen, der ihm Arbeit zusagte, sofern er seinen Militärdienst abgeleistet hätte. Doch zuvor war er unter Giuseppe Rotunno in Vittorio De Sicas Komödie Gestern, heute und morgen Kameraassistent. Offiziell war er anschließend in De Setas Film Die Banditen von Orgosolo für die Kameraführung zuständig, obwohl dies De Setas Part und Tovoli selbst Kameramann war. Ironischerweise gewann der Film einen Filmpreis für die beste Kamera, der De Seta und nicht Tovoli zugesprochen wurde.
Da Tovoli weiter unbekannt war, hatte er in den nächsten Jahren Probleme Arbeit zu bekommen, und nur die engagierten ihn, die von der Geschichte wussten. Neben einzelnen kleinen Filmen war er vor allem für Dokumentationen tätig. Durch Zufall traf er den italienischen Regisseur Franco Brusati, der ihn für die Filmkomödie Brot und Schokolade engagierte, die in Belgien gedreht wurde. Nachdem er für den italienischen Regisseur Michelangelo Antonioni die Dokumentation Chung Kuo – Cina in China drehte, führte er abermals die Kamera für De Seta in Diario di un maestro. Nachdem dieses Projekt zu scheitern drohte, bat De Seta fast flehend um Tovolis Mitarbeit. Nach weiteren Projekten arbeitete Tovoli schließlich als Kameramann für Werbung in Paris und London.[2]