Hachette studierte Pädagogik an der École normale supérieure. Politisch interessiert und engagiert (Restauration) wechselte er 1822 an die Sorbonne, um Rechtswissenschaften zu studieren. 1826 brach er auch dieses Studium ab und gründete in Paris eine Buchhandlung mit angeschlossenem Verlag. Sein Ziel war es, Grundlagen zu schaffen, um den schulischen Unterricht zu verbessern und die Bildung der „einfachen Leute“ durch Hand- und Lehrbücher, pädagogische Zeitschriften, Wörterbücher u. ä. zu steigern. Später folgten dann auch Bearbeitungen von französischen, griechischen und lateinischen Klassikern, die durch ihren günstigen Preis ebenfalls weite Verbreitung fanden.
Als 1848 die Zweite Französische Republik ausgerufen wurde, kam es auch zu Veränderungen im Geschäftswesen. Deshalb gründete Hachette zusammen mit Geschäftsfreunden eine Diskontbank, das „Comptoir national d’escompte de Paris“ (ab 1966 Teil der BNP Paribas).
Ab 1850 begann Hachette mit seinen Schwiegersöhnen Louis Bréton († 1883) und Émile Templier († 1891), später mit seinen Söhnen (H. & Compagnie) in seinem Verlag auch belletristische und illustrierte Reihen zu veröffentlichen; u. a.
Bibliothèque variée
Bibliothèque des meilleurs romans étrangers
Bibliothèque populaire
Bibliothèque rose illustrée
Bibliothèque des merveilles
Collections des guides et itinéraires (von Adolphe Joanne u. a.)
1855 gründete Hachette die Zeitschrift Le journal pour tous und etwas später die Tour du monde. Als Geschäftsmann war er Mitglied der Comptoir d’escompte von Paris und setzte sich in zahlreichen Aufsätzen und Gutachten für den Schutz des literarischen und künstlerischen Eigentums (Urheberrecht) ein.
Literatur
A. Lesieur: Notice sur la vie de M. Louis Christophe François Hachette. Lahure, Paris 1864.
Jean-Yves Mollier: Louis Hachette (1800–1864). Le fondateur d’un empire. Fayard, Paris 1999, ISBN 2-213-60279-4.
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