Das Lombok-Erdbeben vom Juli 2018 war ein sehr flaches Erdbeben am Morgen des 29. Juli 2018 mit der Momenten-Magnitude Mw 6,4, das die indonesische Insel Lombok traf. Das Hypozentrum des Bebens befand sich in 14 km Tiefe unter dem Distrikt Sembalun im Regierungsbezirk Ost-Lombok.[1] Nach Behördenangaben wurden durch die Auswirkungen des Erdbebens 20 Personen getötet und 401 weitere verletzt.[2][3]
Das Erdbeben löste Erdrutsche aus, durch die wiederum eine große Zahl von Wanderern auf dem Vulkan Rinjani abgeschnitten waren. Die Behörden gaben am 1. August bekannt, dass 1226 Personen von dem Berg gerettet wurden, 700 davon Ausländer aus insgesamt 26 Staaten.[5][6]
Das Erdbeben ereignete sich am Sonntag um 06:47 Uhr Ortszeit in der geringen Tiefe von 6,4 km. Betroffene Bewohner berichteten über schwere Erschütterungen in der Nähe des Epizentrums und dass zahlreiche Bauwerke einstürzten. Dutzende von Wohnbauten wurden zerstört und verbreitet wurden Sachschäden gemeldet. Die Erdstöße dauerten zehn bis zwanzig Sekunden.[7] Das Erdbeben wurde gefühlt bis nach Denpasar auf Bali.[8][9] Im Regierungsbezirk Karangasem, Bali, stürzte ein Tempel ein und ein Amtsgebäude wurde beschädigt.[10]
Die nationalen Katastrophenschutzbehörde BNPB bestätigte 564 Nachbeben bis 4. August,[11] wobei das stärkste Nachbeben eine Magnitude von 5,7 Mw aufwies.[12]
Folgen
Unmittelbar nach dem Erdbeben kam es auf Lombok verbreitet zu Stromausfällen und die Telekommunikation brach zusammen. Das nationale Stromversorgungsunternehmen Perusahaan Listrik Negara (PLN) kündigte an, dass es im Osten der Insel die Stromversorgung vorübergehend abschalten würde, um die Schäden festzustellen.[13] Kurz darauf kündigte PLN an, innerhalb von wenigen Stunden die normale Stromversorgung wiederherzustellen.[14]
Nach Behördenangaben vom 29. Juli traten im Osten Lomboks die stärksten Schäden auf, vor allem in den Distrikten Sembalun und Sambelia. Für die Obdachlosen wurden hunderte von Zelten errichtet.[15]
Das Erdbeben löste im Norden des Rinjani Erdrutsche aus, wovon auch die Strecken betroffen waren, die von Wandertouristen am Berg verwendet werden.[18] Die Behörden sagten am 29. Juli, dass 826 Wanderer abgeschnitten waren und auf ihre Rettung warteten.[19]
Die Regierung schloss sofort den Zugang zum Rinjani-Nationalpark und verbot das Wandern und andere Aktivitäten in dem Gebiet, weil Erdrutsche befürchtet wurden.[20] Der indonesische Präsident Joko Widodo, der schon vor dem Erdbeben einen Besuch auf Lombok geplant hatte,[21] wies Muhammad Zainul Majdi, den Gouverneur von West Nusa Tenggara an, sofort Such- und Rettungskräfte in das betroffene Gebiet zu entsenden.[22]
In Selong, dem Hauptort von Ost-Lombok, wurden Dutzende von Patienten aus dem regionalen Krankenhaus evakuiert, während in Sembalun ein Gesundheitszentrum stark beschädigt wurde.[23]
Opfer
Die Behörden bestätigten, dass eine Touristin aus Malaysia durch eine einstürzende Mauer erschlagen wurde.[24] Insgesamt wurden 20 Personen durch die Auswirkungen des Erdbebens getötet.[2]