Little Anthony & the Imperials ist eine Gesangsgruppe aus Los Angeles, Kalifornien, die seit Ende der 1950er-Jahre aktiv ist. Ihr Stil enthält eine Mischung aus Rhythm and Blues, Soul und Doo-Wop.
Ihr Sänger Little Anthony (eigentlich Anthony Gourdine) war bekannt für seine in die Höhe getriebene Falsett-Stimme, die von Jimmy Scott beeinflusst wurde. Er machte seine ersten Plattenaufnahmen bereits 1955 als Mitglied der Formation The Duponts, bevor er zu den The Chesters ging, die sich dann nach Abschluss eines Schallplatten-Vertrages in The Imperials umbenannten. Anthony Gourdine nahm in den 1980er Jahren religiöse Lieder auf, 1989 sang er im Background auf einer LP von Nancy Wilson.
Bandgeschichte
Von 1958 bis 1977 konnte die Band einige Charterfolge verzeichnen, hauptsächlich in Amerika.
Der erste Erfolg der Band war der Doo-Wop-Song Shimmy Shimmy Ko-Ko Bop aus dem Jahre 1958, der in der Zeit der British Invasion eine beliebte Coverversion wurde. Im selben Jahr erschien Tears on My Pillow, das später ebenfalls von verschiedenen Künstlern gecovert werden sollte. Der australische Popstar Kylie Minogue hatte 1990 mit diesem Titel einen Nummer-eins-Hit in Großbritannien.
Im Gegensatz zu vielen anderen Gesangsgruppen dieser Zeit, die bald wieder in der Versenkung verschwanden, konnten „Little Anthony und the Imperials“ an ihre ersten Erfolge anknüpfen.[1]
Ihre größte Popularität erreichte die Band Mitte der 1960er Jahre mit Liedern wie Goin’ out of My Head und Hurts So Bad, die ebenfalls beide von vielen Künstlern interpretiert wurden. Aus dieser Zeit stammt auch I’m on the Outside (Looking In) (1964).
Da die Band nicht in der Lage war, sich den Veränderungen innerhalb des Soul anzupassen, ließ der Erfolg der Band Mitte der 1970er-Jahre nach. Anschließend konnten sie häufig nur noch in Kasinos und Loungen in Las Vegas beziehungsweise in Nachtclubs vor mexikanisch-US-amerikanischer Bevölkerung im Südwesten der USA spielen. Dennoch sind Little Anthony und seine Imperials auch nach über 55 Jahren immer noch aktiv (Stand: 2016)[2][3], wenngleich einige der ursprünglichen Bandmitglieder inzwischen aus Altersgründen nicht mehr mitmachen und ersetzt wurden.
Don’t Tie Me Down (als Anthony and the Imperials, 1967)
Hold On to Someone (als Anthony and the Imperials, 1967)
You Only Live Twice (als Anthony and the Imperials, 1967)
If I Remember to Forget (als Anthony and the Imperials, 1967)
What Greater Love (als Anthony and the Imperials, 1968)
Yesterday Has Gone (als Anthony and the Imperials, 1968)
The Flesh Failures (Let the Sunshine In) (als Anthony and the Imperials, 1968)
Anthem (Grow, Grow, Grow) (als Anthony and the Imperials, 1969)
Don’t Get Close (1970)
World of Darkness (1970)
Father, Father (1971)
La La La at the End (1973)
I Don’t Have to Worry (1974)
I’ll Be Loving You Sooner or Later (1975)
Nothing from Nothing (1976)
Where You Gonna Find Somebody Like Me (1978)
Living Without Your Love (als The Imperials, 1980)
Literatur
Stambler, Irwin: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage, New York City, New York: St. Martin’s Press, 1989, S. 407f – ISBN 0-312-02573-4
Warner, Jay: The Billboard Book Of American Singing Groups. A History 1940-1990. New York City / New York: Billboard Books, 1992, S. 238–242
↑ abUS-Singles: Joel Whitburn: Joel Whitburn’s Top Pop Singles 1955–2006. Billboard Books, New York 2007, ISBN 0-89820-172-1. / US-Alben: Joel Whitburn: Joel Whitburn presents the Billboard Albums. 6. Auflage. Billboard Books, New York 2006, ISBN 0-89820-166-7.
↑ abUS-R&B-Singles: Joel Whitburn: Joel Whitburn presents Hot R&B Songs 1942–2010. Billboard Books, New York 2011, ISBN 0-89820-186-1. / US-R&B-Alben: Joel Whitburn: Joel Whitburn's Top R&B Albums 1965–1998. Billboard Books, New York 1999, ISBN 0-89820-134-9.