Warnung: Die Daten in den Artikeln sind nicht als verlässlich anzusehen, da häufig Verwechselungen zwischen Si-Einheiten und angloamerikanischen Maßen vorkommen. Diese sind in den Quellen nicht immer eindeutig nachvollziehbar. Offizielle Dokumente finden sich in den hinterlegten CIP-Datenblättern der Commission Internationale Permanente pour l’Epreuve des Armes à Feu Portatives.
Waffenarten: Die Zuordnung nach Waffenarten kann Überschneidungen haben, da einige Büchsen auch Revolver- oder Pistolenmunition, einige Pistolen auch Revolver- oder Büchsenmunition und einige Revolver auch Pistolenmunition verwenden.
Diese Angaben werden hauptsächlich im anglo-amerikanischen Sprachraum verwendet. Die Angabe des Nominalkalibers erfolgt in Dezimalbruchteilen eines Zolls (2,54 cm). .50 entspricht daher 0,50 × 2,54 cm = 1,27 cm; .30 dem weitverbreiteten Kaliber 7,62 mm (0,762 cm). Um verschiedene Patronen mit demselben Durchmesser zu unterscheiden, wird eine weitere Stelle angefügt. Beispielsweise ist die Patrone .308 Winchester (= 7,62 × 51 mm) nicht für Läufe im rechnerischen Kaliber 0,308 × 2,54 cm = 0,7823 cm vorgesehen, sondern die Ziffer 8 dient der Unterscheidung zu anderen Patronen im Kaliber 7,62 mm.[1]
Des Weiteren gibt es Schrotmunition in den Kalibern .22 Long Rifle, .22 Winchester Magnum, in weiteren Pistolen- und Revolverkalibern sowie im Kaliber 9 mm Flobert. Wenig gebräuchlich sind die Flintenkaliber 24, 28 und 32.
Gelegentlich werden Kaliber gruppiert. Beispielsweise sind Kaliber aus der Gruppe die historisch mit 3-Linien gemessen wurden, als heutige 7,62-mm-Kaliber bekannt. „Drei-Linien-Gewehr“ ist bis in das 21. Jahrhundert als Beiname für das Gewehr Mosin-Nagant im Kaliber 7,62 mm bekannt. Im anglo-amerikanischen Raum existieren etliche nahe Kaliber von .303 Britisch über .30*er Kaliber bis .308 Winchester, die den gleichen Geschossdurmesser von 7,62 mm haben und in oben stehenden Listen zu finden sind.
Selten werden Kaliber mit entwicklungstechnischer Verwandtschaft wie bei 11 × 36 mm R gemeinsam mit einer Benennung geführt.
International sind mehrere Organisationen mit der Erprobung, Zulassung, Spezifikation und Dokumentation von Patronen für Feuerwaffen engagiert. Insbesondere sind dies die Beschussämter der Staaten der europäischen Union und weiterer Staaten, deren informelle Dachorganisationen die C.I.P. (Commission Internationale Permanente pour l’Epreuve des Armes à Feu Portatives), (engl. Permanent International Commission for Firearms Testing)[2] ist. In Deutschland werden jeweils Munitionslose mit bis 3000 Patronen geprüft.[3] Im Bereich der USA ist die SAAMI (Sporting Arms and Ammunition Manufacturers’ Institute) als nichtstaatliche, Herstellerorganisation mit ähnlichen Aufgaben befasst.
Mehrfachbezeichnungen und Zuordnungsschemata
Wegen der häufigen Mehrfachbezeichnungen von Patronen haben sich verschiedene Codes zur Identifizierung von bestimmten Patronen etabliert. Am besten kann das beispielhaft für eine Patrone gezeigt werden:
Alle obigen Bezeichnungen bedeuten ein und dieselbe Patrone,[4] die Mehrfachbezeichnungen sind historisch entstanden und weisen auf unterschiedliche Laborierungen und Hersteller der Patrone hin.
Herstellerpatronenbezeichnungen werden von C.I.P. zur Zulassung übernommen.
Metrische Bezeichnungen ermöglichen den Vergleich und die Zuordnung der Patronen
XCR Die European Cartridge Research Association (E.C.R.A.) hat die XCR Codierung (XCR bedeutet Extended Cheinisse Regenstreif Code)[6] für Patronen festgelegt, mit deren Hilfe jede Patronen mit einem Code eindeutig zugeordnet werden kann. Allerdings ist dieses System kompliziert und wenig verbreitet. Außerdem sind beispielsweise für die Patrone 8 × 57 IS unter dem XCR Code 08-057-BGC-110 viele unterschiedliche Varianten wie Exerzier-, Übungs-, Treib-, Beobachtungs-, Werkzeug-, Pufferpatronen etc. bekannt[7].
Siehe auch
Portal: Waffen – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Waffen
Günter Wollert, Reiner Lidschun, Wilfried Kopenhagen: Schützenwaffen. (1945–1985). In: Illustrierte Enzyklopädie der Schützenwaffen aus aller Welt. 5. Auflage. Band1+2. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1988, ISBN 3-89488-057-0, Patronen, S.73–93.
Günter Wollert, Reiner Lidschun: Infanteriewaffen gestern. (1918–1945). In: Illustrierte Enzyklopädie der Infanteriewaffen aus aller Welt. 3. Auflage. Band1. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1998, ISBN 3-89488-036-8, Patronen, S.71–83.
Wayne Van Zwoll: Hunter’s Guide to Long-Range Shooting. Stackpole, Mechanicsburg, PA 2006, ISBN 978-0-8117-3314-4 (Ballistische Daten zu Geschossen und Patronen).
Frank C. Barnes, Layne Simson, Dan Shideler: Cartridges of the World: A Complete and Illustrated Reference for Over 1500 Cartridges. 12. Auflage. Gun Digest Books, Iola WI 2009, ISBN 978-0-89689-936-0 (englisch).
R.T. Huntington: Small caliber identification Guide, Vol. 1, US-Army Foreign Science and Technology Center, 1978, (195 Seiten online-PDF 7,31 MB)