Line Hoven wurde in Bonn geboren und wuchs in der Nähe von Detmold in Ostwestfalen auf. Nachdem sie für zwei Jahre am Staatstheater Kassel als Assistentin für Kostüm- und Bühnenbild beschäftigt war, begann sie zunächst ein Studium der Visuellen Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel. Zwei Jahre später wechselte sie zur HAW Hamburg, wo sie u. a. bei Anke Feuchtenberger und Georg Baber, bekannt als ATAK, studiert hat.
Nach eigenen Angaben waren es diese beiden Lehrer, die Line Hoven dazu bewegt haben, Comics zu produzieren. In einem Interview mit dem Magazin brand eins berichtet Line Hoven dem Autor Peter Lau über ihre Faszination am Medium Comic: „Am Theater hat mich immer gestört, dass man die Bilder, die man im Kopf hatte, nie umsetzen konnte, weil alles immer zu teuer war. Im Comic gibt es keine Grenzen, man kann aus allem ausbrechen und andere direkt an seinem eigenen Universum teilhaben lassen.“[2]
Line Hovens Stil besteht aus in Schabkarton gekratzten Zeichnungen. Somit ist ihre Arbeitsweise sehr zeitintensiv. Ihre erste Buchveröffentlichung beim Berliner Comic-Verlag Reprodukt, Liebe schaut weg, war zugleich auch ihre Abschlussarbeit an der HAW Hamburg. Zudem hat sie Geschichten in Magazinen wie Orang und Strapazin veröffentlicht. Auch hat sie sich an dem von ATAK herausgegebenem Sammelband Klassenfahrt beteiligt.
2010 wurde Line Hoven mit dem Förderpreis des e.o.plauen Preises ausgezeichnet und 2017 erhielt sie den Hans-Meid-Preis.[4]
Die vom 8. Januar bis 16. Juli 2011 wöchentlich in der Sparte Bilder und Zeiten der FAZ veröffentlichte Serie Dudenbrooks mit Texten von Jochen Schmidt und Bildern von Line Hoven erschien danach als Buch im Verlagshaus Jacoby & Stuart.
Line Hoven lebt und arbeitet in Hamburg als Comic-Zeichnerin und freiberufliche Illustratorin.[7][8]
Zitate
„Eine deutsch-amerikanische Liebes- und Familiengeschichte der Nachkriegszeit. In verträumtem Schwarz-Weiß mit kempowskischer List erzählt.“
– Benedikt Erenz, Die Zeit, über „Liebe schaut weg“.
„Bei Line Hovens Arbeiten könnte man ja denken, dass sie sich verlustfrei reproduzieren lassen, da sie Schwarz-Weiß sind. Das ist aber nicht der Fall. Erst am Original erkennt man wirklich, wie filigran gearbeitet wurde, um Lichteffekte zu erzeugen oder Texturen von Tapeten, Stoffen oder Pflanzenwelten wiederzugeben.“
Nina Mahrt: Bester Independent Comic: „Liebe schaut weg“ von Line Hoven. Ein Interview. In: Comic!-Jahrbuch 2009. Stuttgart 2008, S. 168–173. ISBN 978-3-88834-939-3
Andreas Platthaus: Anstelle einer Einleitung. Ein Motiv aus Line Hovens „Liebe schaut weg“. In: Reddition Nr. 49/50 (2009), S. 5–7.