Limni Plastira (griechischΛίμνη Πλαστήρα (f. sg.) ‚Plastiras-See‘) ist eine Gemeinde an den Ufern des gleichnamigen Stausees im Süden der griechischen Region Thessalien. Sie hat ihren Sitz in dem Ort Morfovouni (etwa 485 Einwohner), in dem 1883 der griechische General und Politiker Nikolaos Plastiras geboren wurde, der sowohl dem See als auch der Gemeinde den Namen gab.
Das Gemeindegebiet liegt am Osthang des Voutsikaki-Massivs (2154 m), das zum nördlichen Agrafa-Gebirge gehört. Westliche Nachbargemeinde im Gebirge ist Argithea. Das Quellgebiet des Tavropos, das in einem Tal im Zentrum der Gemeinde zusammenfloss, ist seit 1962 zum Plastiras-See aufgestaut, der zum größten Teil im Gemeindegebiet liegt und es in zwei Teile gliedert; die Staumauer selbst verbindet Limni Plastira mit der östlichen Nachbargemeinde Karditsa. Südlich grenzt die mittelgriechische Gemeinde Agrafa an das Gemeindegebiet. Das Gebiet um den rund 750 m über Meeresniveau liegenden See ist im Süden deutlich bergiger als im Nordosten, das Gebirge fällt östlich des Sees nach Osten hinter einer Hügelkette in einer markanten Geländestufe zur thessalischen Ebene ab. Der tiefste Punkt des Gemeindegebiets liegt östlich des kleinen Ortes Razia bei etwa 120 m Seehöhe. Der Norden des Gemeindegebiets neigt sich nördlich des Dorfes Kerasia mit dem Bach Kerasiotikos nach Norden dem Einzugsgebiet des Pamisos und damit des Pinios zu. Hier schließt sich die Gemeinde Mouzaki an.
Blick von Norden auf Belokomiti
Bei Belokomiti
Im Norden der Gemeinde
Gemeindegeschichte
Durch das heutige Gemeindegebiet verlief nach der Gründung Griechenlands bis zum Anschluss Thessaliens 1881 die Grenze zum Osmanischen Reich. Die südlichen Orte Karitsa und Belokomiti gehörten bereits zu Griechenland und waren in einer kurzlebigen Gemeinde Ellopia (1836), danach in der Gemeinde Ktimenia zusammengeschlossen. Aus Ktimenia wurde u. a. mit diesen Dörfern 1877 eine ‚Stadtgemeinde der Doloper‘ ausgegliedert (gr. Dimos Dolopon Δήμος Δολόπων, die Doloper waren einer der thessalischen Volksstämme, die im Gebirge siedelten). Karvasaras wurde als Siedlung dieser Gemeinde 1877 anerkannt. Lambero gehörte zur östlichen Nachbargemeinde Itamos. 1883 wurde auf thessalischer Seite die Gemeinde Nevropolis mit Sitz in Mesenikolas gegründet, in die die nördlichen Dörfer der Gemeinde sowie Portitsa und Agios Georgios (heute zu Karditsa) eingegliedert wurden. 1912 spaltete man die Gemeinden in einzelne kleine Landgemeinden. 1974 erfolgte eine neue Grenzziehung zwischen den Präfekturen Evrytania und Karditsa, und die Landgemeinden Karitsa und Belokomiti gelangten zur Präfektur Karditsa und damit zur späteren Region Thessalien. Bei der kommunalen Neuorganisation 1997 schuf man zunächst die Gemeinden Nevropoli Agrafon (westlich des mittlerweile bestehenden Stausses) und Plastiras (nördlich und östlich des Sees). Diese beiden Gemeinden wurden 2010 fusioniert und die neue Gemeinde nach dem See benannt.[2]
Wie in ganz Griechenland wurden auch im Gebiet von Limni Plastira einige Dörfer während des 20. Jahrhunderts umbenannt[2]:
Heutiger Name
griechisch
Alter Name
griechisch
bis
Agia Marina
Αγία Μαρίνα
Plakoto
Πλακωτό
1997
Belokomiti
Μπελοκομίτη
Bilokomiti
Μπιλοκομήτι
1940
Fylakti
Φυλακτή
Sermeniko
Σερμενίκο
1928
Kedros
Κέδρος
Chalambresi
Χαλαμπρέζι
1928
Lambero
Λαμπερό
Titagi
Τιτάγι
1928
Morfovouni
Μορφοβούνι
Vounesi
Βούνεσι
1928
Moschato
Μοσχάτο
Blasdo Koroni
Μπλάσδο Κορώνη
1957 1958
Neraida
Νεράϊδα
Spinasa
Σπινάσα
1928
Pezoula
Πεζούλα
Bezoula Agios Serafim
Μπεζούλα Άγιος Σεραφείμ
1972 1976
Petroto
Πετρωτό
Choliano
Χόλιανο
1962
Kryoneri
Κρυονέρι
Stougo
Στούγκο
1927
Gemeindegliederung
Die bis 1997 bestehenden 12 Gemeinden haben seit 2011 des Status von Ortsgemeinschaften (topiki kinotita) und wählen je nach Einwohnerzahl einen Rat oder einen einzelnen Vertreter als Lokalvertretung. Die Einwohnerzahlen stammen aus dem Ergebnis der Volkszählung 2011[1].