Die Wochenzeitung Die Zeit nahm sie 2019 als 18-Jährige in ihre Beilage „Die 100 wichtigsten jungen Ostdeutschen“ auf.[3] Im Umfeld des 39. SPD-Parteitags im Dezember 2019 übernahm sie den Instagram-Account der SPD.[22] Auch Julia Lorenz vom Musikexpress äußerte sich in der Popkolumne zum Jahresrückblick 2019 über „die zielgruppenwirksam twitternde Jung-Sozialdemokratin Lilly Blaudszun, deren Social-Media-Auftritt als Antidot gegen den Bedeutungsverlust der SPD gesehen wird“.[23] Die Nachrichtenwebsite Der Spiegel zählte sie Anfang 2021 zu fünf Politikern unter 30, von denen man 2021 noch hören würde.[24]
Seit an sie gerichtete Drohungen in den sozialen Netzwerken auftauchten, nachdem sie am 1. Februar 2019 das Foto eines Kaffeebechers des Juso-Bezirksverbandes Hannover mit dem Slogan „Mein Vaterland interessiert mich nicht die Bohne.“ getwittert hatte,[25][10] versuchte sie, ihr Privatleben aus ihren Online-Aktivitäten herauszuhalten.[3] Jedoch erwähnt eine Reportage im Tagesspiegel, dass sie mit der Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, fast täglich in Kontakt steht.[26] Die SPD wollte mit Hilfe von Blaudszuns Social-Media-Aktivitäten[27] gezielt junge Wähler ansprechen,[28] allerdings hatte sie im Juni 2020 mit knapp 13.000 Abonnenten bei Instagram noch erheblich weniger Reichweite als der CDU-Nachwuchspolitiker und Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor mit mehr als 90.000.[29] Ihre Reichweite nutzte Blaudszun auch für Produktwerbung. Nach Kritik hieran gab sie an, die Einnahmen an soziale Einrichtungen zu spenden.[30][31]
Am 29. September 2021 gab sie auf Twitter ihren Rückzug aus der Politik bekannt und deaktivierte zwischenzeitlich ihren Twitteraccount.[32][33][34] Sie war 2022 Mitglied der Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten, nominiert durch die SPD Mecklenburg-Vorpommerns.[35]
Im September 2022 kehrte Blaudszun auf ihre Social-Media-Accounts zurück.[38] Ebenfalls wechselte sie im Juli 2023 von der DSEE als Beraterin zur WerbeagenturBrinkertLück Creatives in Hamburg, die sie bereits 2020/21 im Bundestagswahlkampf für die SPD unterstützt hat.[39]
Sie sprach häufig über Ostdeutschland seit 1990 und die Rolle der Jugend für die Zukunft. Dabei sei es ihr wichtig, dass junge Menschen aus „dem Osten“ ihrer Heimat etwas zurückgeben können. Auch wichtig sei es, junge Menschen generell für Ostdeutschland begeistern zu können. Daher sei sie für ihr Studium auch nicht nach Westdeutschland gezogen, sondern habe bewusst die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) als Studienort ausgewählt.[41]
Im September 2024 gehörte sie zu den Initiatoren des Offenen BriefsEintreten für Würde, der sich für eine humane Asylpolitik einsetzt und gegen die Verschärfung der Migrationspolitik der Bundesregierung wendet und hierfür sozialdemokratische Werte anführt.[42] Der Brief wurde als Online-Petition bis zum 16. Oktober 2024 von über 13.000 Personen unterzeichnet.[43]
Podcast
Für den Jugend-HörfunksenderFritz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Berlin-Brandenburg startete Lilly Blaudszun zusammen mit Jakob Springfeld den Podcast "OKF – Ortskontrollfahrt", in dem sie über das normale Leben in Ostdeutschland berichten und der seit 18. Juli 2024 in der ARD Audiothek veröffentlicht wird.[44][45]
↑Kirsten Küppers: Lilly Blaudszun: Genossin Zukunft zweifelt. In: zeit.de. 26. Juni 2024, abgerufen am 2. August 2024: „Blaudszun stammt aus Techentin, einem 1.850-Seelen-Dorf bei Ludwigslust, Mecklenburg-Vorpommern.“
↑ abcd
August Modersohn: Lilly erobert die Welt. In: Zeit Verlag (Hrsg.): Zeit Campus. Nr.11/2020. Hamburg 5. März 2020 (zeit.de [abgerufen am 21. Mai 2020] kostenpflichtig).
↑Rückblick auf die Jahrestagung 2019. In: netzwerkberlin.de. 18. November 2019, archiviert vom Original am 8. Juni 2020; abgerufen am 3. Januar 2022: „Zu guter Letzt wagten wir einen Blick auf uns und „diese jungen Leute“. Wir beobachten, dass sich junge Menschen gesellschaftlich und politisch stark engagieren – nur tun sie dies seltener in alt hergebrachten politischen Strukturen. Eva Feldmann-Wojtachnia, Lilly Blaudszun, Robin Blase und Jens Zimmermann konnten interessante Einblicke und Antworten geben: Politisches Interesse und Engagement gibt es in jeder Generation.“
↑
Curd Wunderlich: Lilly Blaudszun, SPD: Die Nachwuchshoffnung, die keine sein will. In: Die Welt. 11. Februar 2020 (welt.de [abgerufen am 23. Mai 2020]).
↑Lilly Blaudszun: Tweet. In: Twitter. 16. Juli 2020, archiviert vom Original; abgerufen am 22. Juli 2020: „Ich brenne für Kommunikation, die SPD und für Mecklenburg-Vorpommern sowieso. Wie gut, dass sich das künftig in meinem neuen Job vereint. Wir haben viel vor, auf geht’s!“
↑
Marius Buhl: Die 18-Jährige, der die SPD-Oberen vertrauen. In: Der Tagesspiegel. Berlin 5. Dezember 2019 (tagesspiegel.de [abgerufen am 21. Mai 2020]).
↑
August Modersohn: „Aktivisten sind superwichtig.“ In: Die Zeit, Beilage „Die 100 wichtigsten jungen Ostdeutschen“. Nr.46/2019. Hamburg 7. November 2019 (zeit.de [abgerufen am 21. Mai 2020]).
↑"OKF – Ortskontrollfahrt": neuer Talk-Podcast von Fritz vom rbb. In: rbb-online.de. 18. Juli 2024, abgerufen am 17. August 2024: „Die ersten beiden Folgen sind ab 18. Juli 2024 in der ARD Audiothek zu hören. Danach erscheint immer donnerstags eine neue Folge.“