Das Leuna-Chemie-Stadion wurde auf dem Grund des alten Kurt-Wabbel-Stadions erbaut, das im Sommer 2010 abgerissen wurde. Die unter Denkmalschutz stehende Außenmauer und die Torbögen, die sich bereits am 1936 errichteten Kurt-Wabbel-Stadion befanden sowie die Arbeiterstandbilder, die 1951 von der Thingstätte in den Brandbergen ans Stadion umgesetzt wurden, blieben aber erhalten. Während der Bauzeit musste der Fußballverein Hallescher FC in das Stadion im Bildungszentrum ausweichen. Der Neubau bekam beim Richtfest am 8. April 2011 offiziell den Sponsornamen Erdgas Sportpark nach dem EnergieversorgungsunternehmenVNG – Verbundnetz Gas. Der Sponsorvertrag brachte 500.000 Euro pro Jahr ein und hatte eine Laufzeit von zehn Jahren.[3]
Am 4. September 2010 begannen die Bauarbeiten mit dem ersten Spatenstich durch Halles Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD), dem Finanzminister des Landes Jens Bullerjahn (SPD) sowie dem Bauminister Karl-Heinz Daehre (CDU).[4] Die Kosten von etwa 17 Mio. Euro teilten sich die Stadt mit rund 11 Mio. Euro und das Land Sachsen-Anhalt mit etwa 6 Mio. Euro. Das neu erbaute Stadion bietet 15.057 überdachte Plätze (8850 Steh-, 6155 Sitz-, acht Logen, 320 Business-Sitze und 30 Behindertenplätze sowie 22 Plätze für die Begleitpersonen).[5] Die Flutlichtanlage und eine Photovoltaikanlage der Stadtwerke Halle sind in das Stadiondach integriert.[6] Unter die zwei Meter abgesenkte Spielfläche aus Naturrasen wurde eine Rasenheizung, die die Wärme aus dem halleschen Fernwärmenetz bezieht, verlegt.
Am 17. September 2011 wurde das neue Stadion bei einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit vorgestellt.[7] Zur sportlichen Einweihung wurde Erstligist Hamburger SV eingeladen, der das Eröffnungsspiel am 20. September mit 4:1 (1:1) gegen den HFC gewinnen konnte. Das erste Tor im neuen Stadion schoss der Hamburger Sören Bertram, der 2013 zum HFC wechseln sollte. Für die Hallenser traf Steven Ruprecht zum zwischenzeitlichen Ausgleich.[8]
Am 9. Oktober 2020 wurde für den ein Jahr zuvor bei einem rechtsterroristischen Anschlag ermordeten HFC-Fan Kevin S. an dessen Stammplatz eine Gedenktafel enthüllt.[9]
Im Juni 2021 wurde die Infraleuna GmbH, ein Infrastrukturunternehmen, neuer Namensgeber des Stadions. In Zukunft wird es Leuna-Chemie-Stadion heißen. Am 6. Juli wurde mit dem Abbau des Schriftzuges Erdgas Sportpark begonnen.[10] Für die Sponsorrechte zahlt die Infraleuna GmbH jährlich 200.000 Euro.[11]
Länderspiele
Die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen trug am 29. November 2012 in der Hallenser Fußballarena vor 5123 Zuschauern ein Länderspiel gegen Frankreich aus, das mit einem 1:1-Unentschieden endete.[12] Am 18. September 2015 fand im Sportpark ein Qualifikationsspiel zur Fußball-EM der Frauen 2017 zwischen Deutschland und Ungarn statt. Vor 4378 Zuschauern gab es einem 12:0-Kantersieg der deutschen Mannschaft.[13] Ein WM-Qualifikationsspiel gegen Tschechien gab es am 7. April 2018, 4564 Zuschauer sahen einen 4:0-Sieg der deutschen Frauen.