Reiffenstein war ein Sohn des aus Kölleda bei Erfurt in Thüringen eingewanderte Malers, Lithografen und Betreibers einer Kunstdruckanstalt, Gottlieb Benjamin Reiffenstein (10. September 1822 – 27. März 1885).[1] Sein Bruder Bruno (1868–1951) war ein Fotograf und Fotoverleger[2] und sein Bruder Paul Reiffenstein (1858–1897) war Genre- und Landschaftsmaler.[3]
1882 wurde Reiffenstein Mitglied vom Künstlerhaus Wien. 1885 wurde sein Genrebild Disputation von den Sammlungen des Kaisers Franz Joseph I. erworben. Ab 1893 wohnte er aus gesundheitlichen Gründen in der Sommervilla der Familie in Mondsee im Salzkammergut. Im Jahr 1896 ließ er sich in Salzburg nieder und bezog ein Atelier im Schloss Mirabell. Seitdem widmete er sich hauptsächlich der Landschaftsmalerei.
Familie
Reiffenstein war mit Maria (geborene Zachariae) verheiratet und hatte fünf Söhne, darunter:
Manfred Reiffenstein (1894–1986), wurde Maschinenbauingenieur.
Paul Reiffenstein (1899–1969)
Ingomar Reiffenstein, war Verwalter des Fotonachlasses seines Onkels Bruno, und wurde wie dieser Berufsfotograf.
Ingo Reiffenstein (1928–2023), Altgermanist und Universitätsprofessor, war sein Enkel.
Werke (Auswahl)
Reiffenstein befasste sich zunächst mit geschichtlichen Themen.
Wandgemälde in der Kirche Neulengbach bei Wien
Der Doge Leonardo Loredano wird nach der gegen Ludwig XII. verlorenen Schlacht von Agnadello (14. Mai 1509) von seiner Tochter getröstet (um 1880)
Kaiser Maximilians Brautfahrt
Gutenberg und Fust (Galerie Bremen, Der erste Druckbogen. Gutenberg zeigt Fust das erste gedruckte Blatt)[8]
1883: Krönung Friedrichs II. in Palermo (Internationale Kunstausstellung im Königlichen Glaspalaste in München, kam in die Galerie Halle)[9]
Vorlesung bei Hans Sachs (um 1886)
1906: Schloss Mirabell mit Parkanlage
Aquarelle
Das Ei des Columbus (um 1884)
1893: Frühmesse und Frühlings-Sonate (Ausstellung des Aquarellisten-Clubs der Genossenschaft der Bildenden Künstler Wiens)
1895: Zuflucht, im Hausflur, Feiertag und Ostern (Ausstellung des Aquarellisten-Clubs der Genossenschaft der Bildenden Künstler Wiens)
Literatur
Reiffenstein, Leo. In: Friedrich von Boetticher:Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 2 /1, Bogen 1–32: Mayer, Ludwig–Rybkowski. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898, S. 375 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Reiffenstein, Paul. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band4: Raab–Vezzo. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S.33 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Alphabetisches Namensverzeichniss der öffentlichen Schüler am Schlüsse des Schuljahres. In: Zweiter Jahresbericht des Leopoldstädter Communal-Realgymnasiums in Wien. Verlag des Leopoldstädter Realgymnasiums, Wien 1866, S.27 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Reiffenstein, Leo. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band4: Raab–Vezzo. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S.33 (Textarchiv – Internet Archive).