Die Saybuscher Habsburger blieben nach 1918 auf ihrem Schloss Żywiec im wieder entstandenen Polen. Erzherzog Leo Karl nahm 1919 die polnische Staatsbürgerschaft und den Namen Leon Karol Habsburg-Lotaryński an. Er wurde als Offizier von der polnischen Armee übernommen, nachdem er sich schon im November 1918 in Krakau als Freiwilliger gemeldet hatte, und kämpfte in den Kriegen gegen die Ukraine (1919) und gegen Sowjetrussland (1920). Leon erreichte im Dienst des 17. Ulanenregiments mit Sitz in Leszno wieder den Rang eines Hauptmanns.[2]
Am 28. Februar 1919 verfügte das Ministerium für Landwirtschaft und Staatsgüter in Warschau eine staatliche Verwaltung über das Vermögen der Habsburger.[3] Die beschlagnahmten Güter der Familie in Żywiec (53.263 ha Land, davon 48.446 ha Wald) und Bestwina wurden, nach Übertragung durch Karl Stephan an die polnischen Offiziere Leo Karl und Karl Albrecht, im Jahre 1924 wieder zurückgegeben. Sogar der spanische König Alfons XIII., ein Cousin Leo Karls, hatte dahingehend beim polnischen Präsidenten interveniert.[4]
Im Jahre 1922 heiratete Leo Marie-Klothilde von Thuillières, Comtesse de Montjoye-Vaufrey et de la Roche (1893–1978) in Wien. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor.[5][6]
Im Jahre 1934 erhielt er aus dem Erbe seines Vaters das Gut Bestwina im polnischen Oberschlesien, wo er sich mit seiner Familie niederließ.[7] Dort starb er schon im Alter von 45 Jahren an Tuberkulose.[8]
Einzelnachweise
↑Walter von Hueck (Hrsg.): Genealogisches Handbuch des Adels. Verlag Starke, Limburg 1956, S. 95.
↑Józef Buszko (Hrsg.): Österreich – Polen. 1000 Jahre Beziehungen. Verlag Nakładem Uniw. Jagiellońskiego, Krakau 1995, ISBN 83-233-0968-X, S. 315.