Lena Falkenhagen stammt aus Celle, wo sie am 10. Oktober 1973 geboren wurde.[1] Sie studierte Germanistik und Anglistik und veröffentlichte ihren ersten Roman 1996 beim Wilhelm Heyne Verlag. Neben dem Schreiben von Romanen arbeitet sie als Übersetzerin, Lektorin und Autorin von Computerspielen.
Falkenhagen leitet auch Schreib-Workshops und gibt Einführungen in das Schreiben von Narrativen für Spiele.[2] Seit 2020 arbeitet sie hauptsächlich an Serious Games, insbesondere Computerspielen, die Gesellschaftsdiskurse aufarbeiten. Sie engagiert sich im Kulturbereich für die Rechte von Autoren.[3]
Für ihren im Jahr 2009 erschienenen zweiten historischer Roman mit dem Titel Die Lichtermagd wurde Falkenhagen 2010 mit dem Delia-Literaturpreis für den besten deutschsprachigen Liebesroman ausgezeichnet.[5] 2011 war sie mit dem Science-Fiction-Titel Undercover an der Justifiers-Serie von Markus Heitz beteiligt. Im Jahr 2013 veröffentlichte sie ihren bislang letzten historischen Roman Die letzte Hanseatin im Münchener Wilhelm Heyne Verlag.
Falkenhagen ist Übersetzerin für Computerspiele und in diesem Themenfeld auch als Beraterin tätig, beispielsweise für Ubisoft. Sie schrieb fünf Jahre lang für das Computerspiel Drakensang Online von Bigpoint. Das Spiel erhielt im Jahr 2015 für die von Falkenhagen geschriebene Erweiterung Rise of Balor den Deutschen Entwicklerpreis.[7] 2017 wurde Falkenhagen für ihre Arbeit und die Vorträge im Bereich Narrative Design vom Magazin GamesWirtschaft unter die deutschen TOP 10 der Games-Entwicklerinnen gewählt.[8]
Von Ende 2020 bis Februar 2022 erarbeitete sie das narrative Design für das Computerspiel Beholder 3 des Spielestudios Paintbucket Games.[9]Beholder 3 erhielt die Preise für die „Beste Story“ und „Bestes Game Beyond Entertainment“ des Deutschen Entwicklerpreises 2022.[10] 2023 wurde es zudem als „Bestes Serious Game“ mit dem Deutschen Computerspielpreis ausgezeichnet und war auf der Shortlist der Kategorie „Bestes Deutsches Spiel“.[11]
Mobile Anwendungen
Von 2018 bis 2019 war Falkenhagen an der Entwicklung von Apps beteiligt. Hierbei entstanden „Die Eisrose“ und „Die Königliche“ für den Carlsen Verlag.
Vorträge
Falkenhagen hält Workshops und Vorträge auf diversen nationalen Events, Kongressen und Messen zu den Themenfeldern Urheberrecht, Geschlechtergerechtigkeit und Verfassen und Vermarkten von Prosa. Sie gestaltete regelmäßig Programmbeiträge auf der Frankfurter Buchmesse, dem Rollenspiel- und Literaturevent NORDCON sowie der Devcom, der jährlichen offiziellen Entwicklerkonferenz der Gamescom in Köln.
Die Autorin war Mitglied des Autorenkreis Historischer Roman Quo Vadis, der sich 2014 auflöste, und ist aktuell aktiv bei DeLiA. Als Mitgründerin des Phantastik-Autoren-Netzwerks (PAN)[15] war Falkenhagen von 2016 bis 2019 zweite Vorstandsvorsitzende.[16] In dieser Funktion hat sie das Netzwerk Autorenrechte mitbegründet. Zudem war sie im Jahr 2016 Mitbegründerin des PAN-Branchentreffens der Phantastik, einem jährlichen Branchentreffen für Verlage, Agenturen und Autoren in Köln und in Berlin, das sie mitorganisierte.[3]
Falkenhagen ist zudem Mitglied beim Syndikat sowie dem Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS). Am 31. Mai 2017 wurde sie zur stellvertretenden Vorsitzenden in den Vorstand des Berliner Landesverbandes (VS Berlin) innerhalb des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller gewählt[17] und wurde in diesem Amt am 9. Mai 2018 bestätigt.[18] Für die „Berufsgruppe 1“, die Autoren und Übersetzer belletristischer und dramatischer Werke, gehört Falkenhagen seit 2019 dem Verwaltungsrat der VG Wort an.[19]
Am 16. Februar 2019 wurde sie von der Bundesdelegiertenkonferenz in Aschaffenburg zur Bundesvorsitzenden des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) gewählt.[20] Falkenhagen sieht die Veränderung des Arbeitsfeldes von Schriftstellern und Autoren durch die Digitalisierung nicht als Problem an, sondern begreift das Internet als Chance. Mit ihrem Engagement im VS will sie die Bedingungen des Veröffentlichens mitgestalten und in einer Zeit, in der so viele Texte und Bücher wie nie zuvor veröffentlicht werden, die Rechte von Autoren sichern und stärken.[21] Im Februar 2023 wurde Falkenhagen als Bundesvorsitzende auf dem Jubiläumskongress des Verbandes in ihrem Amt bestätigt.[22]
Werke
Historische Romane
Das Mädchen und der Schwarze Tod. Heyne, München 2008, ISBN 3-453-40562-5.
Lena Falkenhagen (Hg.): Leicht verdientes Gold. Fantasy Productions, 2002, ISBN 3-89064-370-1 (DSA-Kurzabenteuer-Sammlung).
Zauberei und Hexenwerk (mit Thomas Römer u.a). Fantasy Productions, 2002, ISBN 3-89064-286-1 (DSA-Rollenspielerweiterung).
Beiträge in: Götter und Dämonen (Herausgeberin Momo Evers). Fantasy Productions, 2003, ISBN 3-89064-287-X (DSA-Rollenspielerweiterung).
Jungfrau in Nöten, in: Drachenodem. Fantasy Productions, 2004, ISBN 3-89064-388-4 (DSA-Kurzabenteuer-Sammlung).
Jahr des Feuers II: Aus der Asche, Fantasy Productions, 2005, ISBN 3-89064-389-2 (DSA-Abenteuer/Kampagnenband).
mit Mark Wachholz und Denny Vrandecic: Jahr des Feuers III: Die Rückkehr des Kaisers. Fantasy Productions, 2005, ISBN 3-89064-396-5 (DSA-Abenteuer/Kampagnenband).
mit Thomas Finn und anderen Autoren: Mächte des Schicksals. Ulisses Spiele, 2007, ISBN 978-3-89064-434-9 (DSA-Kampagnenband).
Mitarbeit bei: Schild des Reiches. Weiden, Weiß-Tobrien, Greifenfurt, Perricum und das ehemalige Darpatien. Ulisses Spiele, 2007, ISBN 978-3-940424-06-8 (DSA-Regionalband).
mit Thomas Finn: Im Schatten Simyalas. Ulisses Spiele, 2007, ISBN 3-940424-03-X (DSA-Abenteuer-Sammlung, Wiederauflage der Simyala-Kampagne).
↑Beholder 3 – Deutscher Computerspielpreis. In: Deutscher Computerspielpreis. Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz; game – Verband der deutschen Games-Branche, abgerufen am 16. Mai 2023.
↑Deutscher Rollenspielpreis: Die Jury 2017. In: deutscher-rollenspielpreis.de. Abgerufen am 22. Mai 2019.
↑Jury. Phantastische Akademie, abgerufen am 22. Mai 2019.
↑Deutscher Entwicklerpreis: Lena Falkenhagen. In: deutscherentwicklerpreis.de. Abgerufen am 22. Mai 2019.
↑Vorstände. VS-Vorstand Berlin, gewählt am 31. Mai 2017. In: vs-berlin-brandenburg.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juli 2017; abgerufen am 1. August 2017.