Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.
Vorläufe
Aus den sieben Vorläufen und einem achten Sondervorlauf qualifizierten sich die jeweils drei Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die drei Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Halbfinale.
Der Sprinter Isaac Makwala aus Botswana wurde aufgrund einer Gastroenteritis-Quarantäne von den Vorläufen über 200 Meter sowie dem Finale des 400-Meter-Laufs durch die IAAF ausgeschlossen. Seine Quarantäne lief am 9. August um 14 Uhr Ortszeit ab – dem Tag der Halbfinalläufe über 200 Meter. Nach einer schriftlichen Bitte der botswanischen Delegation wurde Makwala die Gelegenheit geboten, sich in einem gesonderten Vorlaufrennen für das Halbfinale zu qualifizieren. Die von ihm dafür zu unterbietende Zeit betrug 20,53 s. Makwala erzielte auf der regennassen Tartanbahn 20,20 s und durfte daraufhin am Halbfinale teilnehmen. Nach dem Erfolg machte er sieben Liegestütze und salutierte gen Publikum.[2][3]
Vorlauf 1
Serhiy Smelyk, 2014EM-Dritter – ausgeschieden als Vierter in 20,58 s
Mohamed Obaid al-Saadi – ausgeschieden als Siebter in 21,50 s
7. August 2017, 18:30 Uhr (19:30 Uhr MESZ)
Wind: −0,5 m/s
Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die beiden Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die beiden Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Finale.
Aufgrund des Sonderstartrechts für Isaac Makwala, das er sich erlaufen hatte, waren in den Vorläufen 25 Teilnehmer anstelle der eigentlich vorgesehenen 24 am Start. So gab es in einem der Halbfinalrennen, dem ersten, neun statt acht Teilnehmer.
Lauf 1
9. August 2017, 20:55 Uhr (21:55 Uhr MESZ)
Wind: +2,1 m/s
10. August 2017, 21:52 UhrOrtszeit (22:52 Uhr MESZ) Wind: −0,1 m/s
Der Dominator der Sprintstrecken Usain Bolt aus Jamaika ließ seine Karriere in diesem Jahr ausklingen und nahm nur noch über 100 Meter an diesen Weltmeisterschaften teil. Seit 2008 hatte er ununterbrochen bei allen Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen über 200 Meter triumphiert und auch den Weltrekord in seinen Besitz gebracht. Ohne ihn war der Ausgang dieses Rennens ziemlich offen. Die drei bei den letzten Weltmeisterschaften nach Bolt platzierten Läufer – der US-Amerikaner Justin Gatlin (nur über 100 Meter am Start), der Südafrikaner Anaso Jobodwana (kein Start bei diesen Weltmeisterschaften) und Alonso Edward aus Panama (im Vorlauf ausgeschieden) – waren in diesem Finale nicht vertreten. Auch der Olympiazweite und der Olympiadritte von 2012 Yohan Blake und Warren Weir, beide aus Jamaika, waren hier in London bereits im Halbfinale bzw. dem Vorlauf gescheitert. Der Olympiadritte von 2016 Christophe Lemaitre war ebenfalls schon im Halbfinale ausgeschieden.
So eröffneten sich hier Chancen für eine neue Sprintergeneration. Im Halbfinale lagen die Zeiten der besten Läufer sehr eng zusammen. Fünf Athleten waren schneller als 20,20 Sekunden gelaufen. Der US-Amerikaner Isiah Young war mit 20,12 s der schnellste Halbfinalist, danach folgten Jereem Richards aus Trinidad und Tobago, Isaac Makwala aus Botswana, der türkische Vizeeuropameister Ramil Guliyev und der Brite Nethaneel Mitchell-Blake. Sehr zu beachten war auch der Südafrikaner Wayde van Niekerk, hier bereits Weltmeister über 400 Meter, darüber hinaus aktueller Olympiasieger und Weltrekordler über 400 Meter.
Das Rennen war eng bis zum letzten Meter. Aus der Zielkurve heraus lagen mit van Niekerk, Guliyev und Makwala drei Läufer fast auf gleicher Höhe an der Spitze. Mit minimalem Abstand folgten ebenfalls fast gleichauf Richards, der US-Amerikaner Webb und der Japaner Abdul Hakim Sani Brown. Auf der Zielgeraden erarbeitete sich zunächst van Niekerk eine hauchdünne Führung vor Guliyev, während Makwala jetzt viel Boden verlor. Immer weiter nach vorn kam dagegen Richards. Mit den letzten Schritten hatte Ramil Guliyev das größte Stehvermögen und siegte in 20,09 s mit zwei Hundertstelsekunden Vorsprung vor Wayde van Niekerk. Nur eine Tausendstelsekunde hinter dem Südafrikaner gewann Jereem Richards die Bronzemedaille. Mit etwas mehr als zwei weiteren Zehntelsekunden Rückstand belegte Nethaneel Mitchell-Blake Platz vier vor Ameer Webb, Isaac Makwala und Abdul Hakim Sani Brown. Isiah Young kam auf den achten Rang.
Ergebnisse im Statistics Handbook der IAAF zur WM 2019 in Doha, Men 200 m, London 2017, S. 103f (PDF; 10,3 MB), englisch, abgerufen am 25. Februar 2021