Leichtathletik-Europameisterschaften 2022/Hammerwurf der Männer

25. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin Hammerwurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 26 Athleten aus 13 Ländern
Austragungsort Deutschland München
Wettkampfort Olympiastadion München
Wettkampfphase 17. August (Qualifikation)
18. August (Finale)
Medaillengewinner
Goldmedaille Wojciech Nowicki (Polen POL)
Silbermedaille Bence Halász (Ungarn HUN)
Bronzemedaille Eivind Henriksen (Norwegen NOR)
Das Olympiastadion in München während der Europameisterschaften 2022

Der Hammerwurf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2022 wurde am 17. und 18. August 2022 im Olympiastadion der deutschen Stadt München ausgetragen.

Europameister wurde der polnische Olympiasieger von 2021 Wojciech Nowicki, der seit 2015 bereits zahlreiche Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen errungen hatte.
Er gewann vor dem ungarischen WM-Dritten von 2019 und EM-Dritten von 2018 Bence Halász.
Bronze ging an den norwegischen Olympiazweiten von 2021 Eivind Henriksen, der bei den Weltmeisterschaften im letzten Monat ebenfalls Dritter geworden war.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 86,74 m Sowjetunion Jurij Sjedych EM Stuttgart, BR Deutschland 30. August 1986[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord

Der bereits seit 1986 bestehende EM-Rekord, gleichzeitig Welt- und Europarekord, wurde auch bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die größte Weite erzielte der polnische Europameister Wojciech Nowicki mit 82,00 m, womit er 4,74 Meter unter dem Rekord blieb.

Mit seinen 82,00 Metern stellte Wojciech Nowicki eine neue Weltjahresbestleistung auf.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

WL Weltjahresbestleistung
NM keine Weite (no mark)
ogV ohne gültigen Versuch
verzichtet
x ungültig

Qualifikation

26 Teilnehmer traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Vier von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 77,50 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit den acht nächstplatzierten Sportlern (hellgrün unterlegt) auf zwölf Werfer aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 73,26 m.

Gruppe A

17. August 2022, 9:35 Uhr MESZ

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m)
1 Wojciech Nowicki Polen Polen 78,78 78,78
2 Quentin Bigot Frankreich Frankreich 77,22 77,22 77,11
3 Hilmar Örn Jónsson Island Island 76,33 x 72,87 76,33
4 Ragnar Carlsson Schweden Schweden 74,65 74,65 x 73,72
5 Javier Cienfuegos Spanien Spanien 73,26 x 73,26 71,91
6 Dániel Rába Ungarn Ungarn 71,59 70,32 71,59 71,14
7 Mychajlo Hawryljuk Ukraine Ukraine 71,14 70,50 71,14 x
8 Aaron Kangas Finnland Finnland 71,08 71,08 x 67,60
9 Michalis Anastasakis Griechenland Griechenland 70,84 70,49 70,84 x
10 Özkan Baltacı Turkei Türkei 70,34 67,84 70,34 x
11 Thomas Mardal Norwegen Norwegen 68,56 x 68,55 68,56
NM Yann Chaussinand Frankreich Frankreich ogV x x x
Krisztián Pars Ungarn Ungarn x x x

Gruppe B

17. August 2022, 10:50 Uhr MESZ

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m)
1 Paweł Fajdek Polen Polen 79,76 75.78 79,76
2 Mychajlo Kochan Ukraine Ukraine 77,85 75,08 75,48 77,85
3 Bence Halász Ungarn Ungarn 77,72 77,72
4 Eivind Henriksen Norwegen Norwegen 77,27 77,27 x
5 Christos Frantzeskakis Griechenland Griechenland 76,33 76,33 x
6 Nick Miller Vereinigtes Konigreich Großbritannien 76,09 72,67 76,09
7 Serghei Marghiev Moldau Republik Moldau 74,26 74,26 73,92 73,46
8 Marcin Wrotyński Polen Polen 71,86 71,86 x 68,03
9 Henri Liipola Finnland Finnland 71,55 x 71,55 71,32
10 Tuomas Seppänen Finnland Finnland 71,24 71,24 70,70 68,90
11 Jean-Baptiste Bruxelle Frankreich Frankreich 70,79 x 70,79 69,81
12 Alexandros Poursanidis Zypern Republik Zypern 70,56 x 66,70 70,56
13 Denzel Comenentia Niederlande Niederlande 68,89 x 68,89 x

Finale

Europameister Wojciech Nowicki

18. August 2022, 20:40 Uhr MESZ

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) 4. Versuch (m) 5. Versuch (m) 6. Versuch (m)
1 Wojciech Nowicki Polen Polen 82,00 WL 78,95 80,90 80,91 80,66 82,00 x
2 Bence Halász Ungarn Ungarn 80,92000 78,20 78,26 80,92 x 78,46 x
3 Eivind Henriksen Norwegen Norwegen 79,45000 x 77,60 x 79,45 78,17 77,99
4 Paweł Fajdek Polen Polen 79,15000 x x 78,43 79,49 79,03 79,15
5 Mychajlo Kochan Ukraine Ukraine 78,48000 78,48 x 77,09 x x x
6 Christos Frantzeskakis Griechenland Griechenland 78,20000 71,76 75,79 76,92 74,83 x 78,20
7 Quentin Bigot Frankreich Frankreich 77,48000 75,23 x x 75,48 76,67 77,48
8 Nick Miller Vereinigtes Konigreich Großbritannien 77,29000 75,92 75,89 x x 75,35 77,29
9 Ragnar Carlsson Schweden Schweden 74,00000 x 69,51 74,00 nicht im Finale der
besten acht Werfer
10 Serghei Marghiev Moldau Republik Moldau 73,89000 73,89 72,88 73,75
11 Javier Cienfuegos Spanien Spanien 73,06000 71,96 72,18 73,89
12 Hilmar Örn Jónsson Island Island 70,03000 x 70,03 x

Drei Werfer erzielten in Runde eins Weiten, mit denen sie sich zunächst deutlich vom Rest des Feldes absetzten. Mit 78,95 m führte der aktuelle Olympiasieger Wojciech Nowicki aus Polen vor dem Ukrainer Mychajlo Kochan (78,48 m) und dem Ungarn Bence Halász (78,20 m), der bei den Weltmeisterschaften 2019 und den Europameisterschaften 2018 jeweils Bronze errungen hatte. In Runde zwei übertraf Spitzenreiter Nowicki mit 80,90 m als erster Werfer hier die 80-Meter-Marke. Halász steigerte sich auf 78,26 m, blieb jedoch Dritter. Der Norweger Eivind Henriksen – aktueller WM-Dritter und Olympiazweiter – näherte sich mit 77,60 m den drei führenden Athleten an.

Mit seinem dritten Wurf auf 80,92 m setzte sich Halász an die Spitze. Nowicki steigerte sich um einen Zentimeter auf 80,91 m und lag damit nur einen Zentimeter hinter dem neuen Spitzenreiter auf dem zweiten Platz. Der fünffache Weltmeister Paweł Fajdek verbesserte sich auf 78,43 m und war damit Vierter.

Die nächsten Durchgänge brachten weitere Veränderungen. Henriksen steigerte sich mit 79,45 m in Runde vier auf den Bronzerang. Fajdek verbesserte sich mit jedem seiner letzten drei Würfe auf zuletzt 79,15 m, blieb damit jedoch auf dem medaillenlosen vierten Platz. Die Entscheidung um den Europameistertitel fiel in Durchgang fünf, als Wojciech Nowicki ein Wurf auf die Weltjahresbestweite von 82,00 m gelang. Silber ging an Bence Halász, Eivind Henriksen gewann Bronze. Mychajlo Kochan belegte hinter Paweł Fajdek Rang fünf.

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Hammer throw - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 6. April 2023