Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte der spätere Europameister Matthew Hudson-Smith aus Großbritannien im Halbfinale mit 44,76 s, womit er 24 Hundertstelsekunden über dem Rekord blieb. Zum Europarekord fehlten ihm 43 Hundertstelsekunden, zum Weltrekord 1,73 s.
Rekordverbesserungen
In den Vorläufen am 7. August gab es zwei neue Landesrekorde, die beide im Halbfinale am 8. August weiter verbessert wurden:
Die neun schnellsten 400-Meter-Läufer der Jahresbestenliste – in den Halbfinal-Resultaten mit ‡ markiert – mussten in den Vorläufen noch nicht antreten. Sie waren automatisch für das Halbfinale qualifiziert und griffen erst dort in den Wettkampf ein.
Legende
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
NR
Nationaler Rekord
PB
Persönliche Bestleistung
SB
Persönliche Jahresbestleistung
‡
einer der zwölf schnellsten Sprinter der Jahresbestenliste (Markierung verwendet im Halbfinale)
Vorläufe
Aus den vier Vorläufen qualifizierten sich die jeweils drei Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die drei Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Halbfinale.
Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils beiden Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die beiden Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Finale. Die neun Jahresschnellsten – mit ‡ markiert, die automatisch für das Halbfinale qualifiziert waren, griffen jetzt in das Geschehen ein.
Vier Läufer hatten im Halbfinale die 45-Sekunden-Marke unterboten, sodass sich ein enges Finale andeutete. Der Brite Matthew Hudson-Smith, Vizeeuropameister von 2014, hatte mit 44,76 s die schnellste Zeit vorgelegt. Zweitschnellster mit 45,87 s war der Belgier Jonathan Borlée, Olympiasechster von 2016. Der norwegische 400 Meter Hürden-Weltmeister von 2017 Karsten Warholm hatte 44,91 s erzielt, der Slowene Luka Janežič war nur zwei Hundertstelsekunden langsamer. Aber zu rechnen war auch mit dem Belgier Kevin Borlée, dem zweiten der Borlée-Brüder – Olympiafünfter von 2016 und EM-Vierter von 2016. Auch die drei weiteren Finalteilnehmer Karol Zalewski aus Polen – 45,11 s, Ricardo dos Santos aus Portugal – 45,14 s – und der Spanier Óscar Husillos – 45,14 s – waren in den Halbfinalläufen nahe an der 45-Sekunden-Marke geblieben.
Im Finale lag Hudson-Smith nach halber Distanz an der Spitze. Mit einer deutlichen Führung kam er auf die Zielgerade. Hinter dem Briten ging es enger zu. Zweiter war Jonathan Borlée, Dritter Zalewski. Der Abstand zu Matthew Hudson-Smith war von keinem der Läufer mehr wettzumachen. Der Brite gewann das Rennen mit klarem Vorsprung. Eine starke Schlussgerade lief Kevin Borlée, der damit noch die Silbermedaille eroberte. Sein Bruder Jonathan wurde sechs Hundertstelsekunden dahinter Dritter vor Karol Zalewski und Luka Janežič. Óscar Husillos kam auf Rang sechs vor Ricardo dos Santos. Karsten Warholm konnte nicht an seine starke Leistung aus dem Halbfinale anknüpfen und belegte den achten Platz. Er war tags zuvor Europameister über 400 Meter Hürden geworden und die zahlreichen Rennen bis zu diesem 400-Meter-Finale hatten ihn wohl doch zu viel Kraft gekostet.
Der Brite Matthew Hudson-Smith (links als Vizeeuropameister von 2014) – gewann diesmal den EM-Titel
Vizeeuropameister Kevin Borlée, Belgien
Bronzemedaillengewinner Jonathan Borlée, Belgien
Der Pole Karol Zalewski wurde Vierter
Der Slowene Luka Janežič belegte Rang fünf
Der Spanier Óscar Husillos kam auf den sechsten Platz
Rang sieben für den Portugiesen Ricardo dos Santos
Karsten Warholm aus Norwegen erreichte im Finale den achten Platz
European Championships - Statistics Handbook Athletics, 25th European Athletics Championships Berlin GER 06–12 AUG 2018 Olympiastadion, Men 400m, S. 718f, englisch (PDF, 30.741 KB), downloads.european-athletics.com, abgerufen am 26. März 2023