Eine Lehre dient als Bezugsnormal für vorher festgelegte Maße und Formen. Die Lehre verkörpert dabei das physische Maß oder die Form (Maßverkörperung). Lehren kommen in der Messtechnik, Produktion und Montage zum Einsatz.
Mit einer Lehre wird geprüft und nicht gemessen. Denn mit einer Lehre kann kein Zahlenwert festgestellt, sondern lediglich der Sollzustand (Lehre) mit dem Istzustand des Prüflings verglichen werden.
Toleranzen finden sich entweder in anwendbaren Normen oder werden nach konstruktiven Gesichtspunkten festgelegt.
Lehren dienen der Überprüfung von Vorgabemaßen. Ihre Anwendung birgt in der Regel weniger Fehlerquellen als eine Messung und liefert eine eindeutige Aussage (Gut oder Ausschuss). Auch eine mehrstufige Aussage (zwei Zehntel überschritten, drei Zehntel noch nicht erreicht) ist möglich.
Auch Kombinationen von Lehren mit Messwerkzeugen werden häufig als Lehre bezeichnet. So etwa, wenn ein dem Prüfling angepasstes Formteil mit mehreren Messuhren versehen ist. Im Automobilbau beispielsweise werden Kurbelwellen, Ventildeckel oder Stoßfänger oft an mehreren Punkten gleichzeitig vermessen, und teilweise auch direkt ausgerichtet. Die gesamte, speziell für ein Einzelteil gefertigte Prüf- bzw. Messvorrichtung, kann dann als Lehre bezeichnet werden.
Der oft als „Schieblehre“ (süddeutsch) oder „Schublehre“ (österr.) bezeichnete Messschieber dient in der Regel zum Messen, kann oft aber auch als Lehre verwendet werden. Denn sofern er über eine Feststellschraube oder -klemmung verfügt, können beliebig viele gleiche Teile auf ein voreingestelltes Maß hin überprüft werden.
Prüftechnik
Maßlehren gehören zu einem Lehrensatz, bei dem das Maß von Lehre zu Lehre zunimmt. Siehe Endmaße und Fühlerlehren
Formlehren ermöglichen die Prüfung von Radien, Winkeln, Kegeln, Gewinden etc.