Lee Tamahori

Warren Lee Tamahori (* 17. Juni 1950 in Wellington) ist ein neuseeländischer Filmregisseur. International bekannt wurde er 1994 mit seinem Debütfilm Die letzte Kriegerin. 2002 drehte er den 20. James-Bond-Film Stirb an einem anderen Tag.

Leben

Tamahori wurde 1950 in Wellington als Sohn des Māori Piripi „Phil“ Tamahori (1924–2012) und der aus Großbritannien stammenden Patricia „Pat“ Tamahori (* 1926) geboren. Er wuchs im Stadtteil Tawa auf und besuchte dort das Tawa College.[1]

Er begann seine Karriere als Werbekünstler und Fotograf.[1] Ab den späten 1970er Jahren war er in der neuseeländischen Filmindustrie tätig, zunächst vor allem als Tonassistent. Ab 1983 war er auch als Regieassistent an größeren Filmprojekten beteiligt. 1986 gründete er das Produktionsunternehmen Flying Fish, mit dem er in den nächsten Jahren über 100 Werbespots abdrehte.[1] Sein Debüt als eigenständiger Regisseur eines Kinofilms gab Tamahori 1994 mit dem Drama Die letzte Kriegerin, das nach einem Roman von Alan Duff entstand. Der Film entwickelte sich in Neuseeland mit einem Box Office von 6,795 Mio. NZD zum bis dato erfolgreichsten Film aus lokaler Produktion; ein Rekord der erst elf Jahre später von Mit Herz und Hand gebrochen werden sollte.[2][3] Der Film wurde auch international mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.[4][3]

Nach dem Erfolg seines Debütwerks ging Tamahori nach Hollywood, wo er in den kommenden Jahren Filme wie Nach eigenen Regeln, Auf Messers Schneide – Rivalen am Abgrund und Im Netz der Spinne inszenierte. 2002 drehte Tamahori den 20. James-Bond-Film Stirb an einem anderen Tag, der zwar finanziell sehr erfolgreich war, aufgrund seiner überzogenen Inszenierung aber vielfach zu den schlechtesten Filmen der Reihe gezählt wird. 2005 entstand Tamahoris Actionfilm xXx 2 – The Next Level mit Ice Cube in der Hauptrolle. Danach verfilmte Tamahori Philip K. Dicks Kurzgeschichte The Golden Man mit Nicolas Cage in der Hauptrolle unter dem Titel Next.

Im Januar 2006 wurde Tamahori in Los Angeles festgenommen, weil er einem verdeckt ermittelnden Polizisten Sex gegen Geld angeboten hatte.[5] Die Anklage wurde später mehrheitlich fallengelassen; Tamahori musste 15 Tage gemeinnütziger Arbeit leisten.[6]

Später zog Tamahori zurück nach Neuseeland.[7] Zur Berlinale 2011 präsentierte er seinen auf Malta gedrehten Film The Devil’s Double, einen Film über Udai Hussein, Sohn und Double von Saddam Hussein, mit Dominic Cooper in einer Doppelrolle. Sein erstes Arthouse-Projekt Mahana – Eine Maori-Saga, den Tamahori wieder in Neuseeland drehte, lief im Wettbewerb der Berlinale 2016 außer Konkurrenz.[8][9]

Tamahori war zweimal verheiratet. Aus beiden Ehen ging jeweils ein Sohn hervor.

Filmografie (Auswahl)

Regie

Einzelnachweise

  1. a b c Kunal Dutta: Lee Tamahori: The director who has sympathy with the devil. In: independent.co.uk vom 9. November 2011.
  2. Top 20 Films at the New Zealand Box Office (Memento des Originals vom 2. März 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nzfilm.co.nz. In: nzfilm.co.nz, abgerufen am 8. März 2021.
  3. a b Brittany Keogh: Once Were Warriors film director Lee Tamahori thought movie would be a flop. In: stuff.co.nz vom 9. Juni 2019.
  4. Once Were Warriors – Awards. In: nzonscreen.com, abgerufen am 8. März 2021.
  5. Eric Munn: Tamahori's double life. In: smh.com.au vom 5. Februar 2006.
  6. Belinda McCammon: Tamahori charges dropped, ordered to clean up Hollywood. In: nzherald.co.nz vom 24. Februar 2006.
  7. Helen Barlow: Lee Tamahori travels to hell and back. In: nzherald.co.nz vom 26. Januar 2011.
  8. Mahana, Filmdatenblatt. In: berlinale.de, abgerufen am 27. November 2016.
  9. Helen Barlow: Kiwi director talks 'nostalgic' new film Mahana. In: nzherald.co.nz vom 25. Februar 2016.