Lee Meriwether war in erster Ehe mit Millicent Nye Meriwether (1869–1952), nach der Scheidung 1892 in zweiter Ehe mit Jessie Maude Meriwether (1878–1945), nach deren Tod in dritter Ehe mit Ann Rucker Meriwether (1899–1957) verheiratet. Aus der ersten Ehe entstammte die Tochter Elsa Nye Meriwether (1890–1943), aus der zweiten Ehe die Tochter Marie Rivers Meriwether (1897–1899) sowie der Sohn Minor Lee Meriwether (1901–1927). Nachdem Lee Meriwether Anfang März 1966 eine Hüftfraktur erlitten hatte, verstarb er eine Woche später im hohen Alter von 103 Jahren an einem plötzlichen Herzinfarkt im Barnes Hospital in St. Louis.
Beruflicher Werdegang
Nach seinem Schulabschluss in Memphis arbeitete Meriwether für die Philadelphia Press in Kalifornien, 1884 unternahm er eine Reise nach Europa, wobei er zu Fuß von Gibraltar bis zum Bosporus unterwegs war. Nach seiner Rückkehr beauftragte ihn der Secretary of the InteriorLucius Quintus Cincinnatus Lamar einen Bericht über die Arbeitsbedingungen in Europa zu verfassen, der 1886 im Annual Report des U.S. Bureau of Labor erschien. In der Folge war Meriwether bis 1889 als Spezialagent für das U.S. Interior Department verpflichtet, betraut Daten betreffend die Arbeitsbedingungen in den Vereinigten Staaten und Hawaii zu sammeln. Nachdem er 1891 Gefängnisse im Mittelmeerraum besucht hatte, war er ab dem Folgejahr als Rechtsanwalt in St. Louis eingesetzt. Zusätzlich wirkte er dort zwischen 1889 und 1890 sowie 1895 und 1896 als Labor Commissioner von Missouri (Vorstand des Missouri Department of Labor).
Darüber hinaus wurde Lee Meriwether 1915 zum Special Assistant des amerikanischen Botschafters in Frankreich ernannt und damit beauftragt, die Haftbedingungen deutscher Kriegsgefangener zu bewerten.
Lee Meriwether trat im Besonderen als Reiseschriftsteller hervor: Seine ersten Erfolge gegen Ende der 1880er Jahre waren Bücher über preisgünstige Wanderungen („tramping“) durch Europa und die Vereinigten Staaten; weitere Reisen unternahm er später mit dem Schiff (1890er) und dem Automobil (frühe 1910er). Auch über seine Zeit im diplomatischen Dienst während des Ersten Weltkriegs schrieb er ein Buch. Hochbetagt in den 1950ern und 1960ern verfasste er noch Memoiren und Zeitzeugenberichte, unter anderem auch über eine persönliche Begegnung mit dem konföderierten Präsidenten Jefferson Davis.
Literatur
Virginia Historical Society: The Virginia Magazine of History and Biography, Bände 50-51, Virginia Historical Society, Richmond, 1942, S. 277.
Nelson Heath Meriwether: The Meriwethers and their connections, Artcraft Press, Columbia, Mo., 1964, S. 140.
The Bulletin, Band 22, Missouri Historical Society, St. Louis, 1965, S. 490.
Who was Who in America with world notables : Volume IV, 1961-1968. Marquis Who's Who, Chicago, Ill., 1968, S. 653.
James B. Lloyd: Lives of Mississippi authors, 1817-1967, University Press of Mississippi, Jackson, 1981, S. 322.
Patti Carr Black, Marion Barnwell: Touring literary Mississippi, University Press of Mississippi, Jackson, 2002, S. 210, 211.
Edwin Anderson Alderman (Hrsg.), Men Of Letters Southern Men of Letters (Hrsg.): Library of Southern Literature Part 15, Kessinger Pub. Co., Kila, Mont., 2005, ISBN 1417933194, S. 299.
Charles Dudley Warner: A Library of the World's Best Literature - Ancient and Modern - Vol.XLIII (Forty-Five Volumes); Dictionary of Authors (K-Z): 43 [Englisch] [Taschenbuch], Cosimo Classics, New York, 2008, ISBN 1605202509, S. 379.
Werke (Auswahl)
A tramp trip : how to see Europe on fifty cents a day, Harper & Bros., New York, 1887
The tramp at home, Harper & Bros., New York, 1889
Afloat and ashore on the Mediterranean, C. Scribner's Sons, New York, 1892
The great British northwest territory, 1894
Seeing Europe by automobile; a five-thousand-mile motor trip through France, Switzerland, Germany, and Italy; with an excursion into Andorra, Corfu, Dalmatia, and Montenegro, The Baker & Taylor company, New York, 1911
The war diary of a diplomat, Dodd, Mead and Company, New York, 1919
My first 98 years, 1862-1960, Artcraft Press, Columbia, Mo, 1960