Friedlanders Mutter Kaari Nurmi stammte aus Finnland, sein Vater Fritz Friedlander hatte wiederum deutsch-jüdische Wurzeln. Bereits mit 14 Jahren verdiente er mit dem Fotografieren eigenes Geld, mit 18 schrieb er sich am Art Center ein, einer privaten Kunsthochschule in Pasadena. 1956 zog er schließlich nach New York.
Durch seine schwarz-weißen Dokumentaraufnahmen wurde Friedlander als kritischer Chronist des Alltags in den USA bekannt. Er fotografierte anfangs Straßenszenen und wandte sich später auch anderen fotografischen Genres wie Akt, Landschaft, Blumen, Bäume, Selbstporträts (Self Portraits, 1970) und der Darstellung unterschiedlicher Berufe zu. Kennzeichnend für seine Fotografie ist die Arbeit in Serien. In den 1960ern lieferte er auch Coverfotos für einige Alben von Atlantic Records.[2] In den späten 1970ern erstellte er Reportagen zu vergessenen Denkmälern der US-amerikanischen Geschichte (American Monuments, 1976), zu Arbeitslosigkeit und anderen Themen (z. B. American Musicians, 1998). Viel Aufmerksamkeit erhielt Friedlanders Opus At Work. Hier versammeln sich sechs verschiedene Serien zur Industriearbeit, zwischen Schwerindustrie und Call-Center. Seiner Meinung nach ist das Fotobuch die beste Möglichkeit, Bilder darzustellen oder auch zu veröffentlichen, denn hier hat der Fotograf die Möglichkeit, ganze Bilderserien abzuschließen.[3]
Friedlander lebt und arbeitet in New York. Der Cellist Erik Friedlander ist sein Sohn.
Werk
In seinem Werk ist zu bemerken, dass er sogenannte Bildfehler in seine Bilder mit einbaut. Eines seiner bekanntesten Werke ist ein Porträt, bei dem das Gesicht des Porträtierten nur halb zu sehen ist, weil sich vor dem Gesicht eine eingeschaltete Glühbirne befindet.
Arbus, Friedlander, Winogrand – New Documents 1967 – Die legendäre Ausstellung. Museum of Modern Art, New York, und Schirmer Mosel, München 2017, ISBN 978-3-8296-0790-2.