Die Lechwerke AG (auch LEW Lechwerke) ist ein regionales Energieversorgungsunternehmen, das sich im mehrheitlichen Besitz der E.ON-Tochtergesellschaft Innogy befindet.
Das Netzgebiet umfasst den größten Teil des bayerischen Regierungsbezirkes Schwaben und wird im Westen von der Iller, im Norden von der Donau, im Osten vom Lech und im Süden vom Landkreis Oberallgäu annähernd begrenzt, wobei einige Stadtwerke ausgenommen sind. Damit wird eine Fläche von 6.895 km² mit rund 972.000 Einwohnern abgedeckt.[2]
Zum Jahresende 2021 beschäftigte das Unternehmen mit Auszubildenden insgesamt 1.755 Vollzeitkräfte und erzielte einen Umsatz in Höhe von 1,9 Milliarden Euro.[3]
Die Wurzeln der Lechwerke reichen bis in das Jahr 1898 zurück, in dem von der Frankfurter Firma Lahmeyer & Co. mit dem Bau des WasserkraftwerksGersthofen und dem Lechkanal begonnen wurde. Weitere Kraftwerke an der Wertach folgten. 1903 wird von Lahmeyer die „Lech-Elektrizitätswerke Aktien-Gesellschaft“ in Augsburg gegründet. Im Jahr 1923 übernahm die ebenfalls von Lahmeyer & Co gegründete heutige Muttergesellschaft RWE die Firma Lahmeyer und damit auch die LEW.[4] 1932 erfolgte mit der Inbetriebnahme der 110-kV-Leitung Meitingen–Hoheneck (bei Stuttgart) der Anschluss an das Verbundgebiet der Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG (RWE).[1]
In den Jahren 1976/1977 wurden 90 Prozent des Grundkapitals der Aktiengesellschaft Bayerische Elektrizitätswerke (BEW) übernommen, die danach in die Lech-Elektrizitätswerke AG (Vorstand war der 1914 geborene Jurist Franz-Joseph Zeitler[5]) umgewandelt wurde.[6] Schließlich erfolgte 2002 die Umfirmierung in die Lechwerke AG. Drei Jahre später wurden diese Aktiengesellschaft in eine Holding umgewandelt und vier Tochtergesellschaften für Erzeugung, Netzbetrieb, Netzsteuerung und Verwaltung gegründet.[7]
Das Unternehmen war bis zum Dezember 2014 im Prime Standard notiert, verzichtete danach jedoch aus Kostengründen auf die Zulassung.[8]
Konzernstruktur
Als Dachgesellschaft ist die Lechwerke AG an folgenden Unternehmen maßgeblich beteiligt (soweit nicht erwähnt mit 100 % Anteil):
LEW Wasserkraft GmbH, Betrieb von Wasserkraftwerken und Beteiligung an verschiedenen Seilbahngesellschaften
LEW Beteiligungsgesellschaft mbH (LB), Beteiligung an zwei regionalen Elektrizitätswerken
LEW Netzservice GmbH (LNS), operative Netzbetriebsführung, d. h. Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung des Stromnetzes im Auftrag von LEW Verteilnetz
LEW Verteilnetz GmbH (LVN), Netzzugang, Netzbetreiber im Verbundgebiet
Anzahl der EEG-Einspeiser und Leistung ihrer Anlagen:[11]
Photovoltaik: 84.433 mit 1.956 MW
Biomasse: 554 mit 259 MW
Wasserkraft: 388 mit 70 MW
Windkraft: 102 mit 159 MW
Kraftwerke
Die LEW Wasserkraft erzeugt in 36 Laufwasserkraftwerken jährlich rund 1 Milliarde kWh Strom, wovon 20 eigene Kraftwerke sind und 16 zu verbundenen Unternehmen gehören. Diese liegen an folgenden Flüssen:[12]