Le Pin-au-Haras liegt im Süden der Région naturellePays d’Auge, etwa 12 Kilometer östlich von Argentan und etwa 35 Kilometer nordnordöstlich von Alençon. Die Ure, ein Nebenfluss der Orne, verläuft an der südwestlichen Gemeindegrenze. Le Pin-au-Haras wird außerdem vom Ruisseau des Étangs de Chagny und vom Ruisseau du Pont de Barges entwässert. Das Zentrum liegt auf einer Höhe von etwa 235 m auf einer Hochebene mit einer maximalen Erhebung von 248 m nordöstlich des Zentrums.
Teile des Gebiets von Le Pin-au-Haras gehören zum Natura 2000-Schutzgebiet „Bocages et vergers du sud Pays d’Auge“ (FR2502014).[1]
81 % der Fläche der Gemeinde werden landwirtschaftlich, hauptsächlich als Grünland genutzt, auf künstliche, nicht landwirtschaftliche Grünflächen entfallen rund 3 %, rund 16 % sind bewaldet, insbesondere durch den Staatsforst Forêt Domaniale du Pin-au-Haras (Stand: 2018).[2]
Le Pin-au-Haras wird vollständig von der Nachbargemeinde Gouffern en Auge umgeben.
Toponymie und Geschichte
Der Name des Ortes ist in der Form Pinus im Jahr 1373 bezeugt. Er ist mit der Anspielung auf der Anwesenheit von Kiefern (französischPins) verbunden.[3] Der Namenszusatz au-Haras bezieht sich auf das Nationalgestüt Haras national du Pin.
Im Jahre 1822 wurden die Gemeinden Chagny, Courgeron und Vieux-Uron eingegliedert.[4]
Bevölkerungsentwicklung
Le Pin-au-Haras: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr
Einwohner
1793
181
1800
168
1806
149
1821
218
1836
411
1841
440
1846
439
1851
482
1856
428
1861
413
1866
420
1872
393
1876
449
1881
454
1886
495
1891
447
1896
498
1901
500
1906
576
1911
555
1921
494
1926
516
1931
522
1936
514
1946
540
1954
528
1962
462
1968
443
1975
415
1982
440
1990
415
1999
366
2006
360
2013
301
2020
266
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[4]INSEE ab 2006[5][6][7] Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Sehenswürdigkeiten
Kirche Notre-Dame-de-l’Assomption aus dem 19. Jahrhundert
Pfarrkirche Saint-Ouen in Vieux-Pin, 1779 errichtet
Pfarrhaus von Vieux-Pin aus dem 17. Jahrhundert, seit 1948 als Monument historique eingeschrieben
Schloss von Haras mit dem Nationalgestüt Le Pin, seit 1948 in Teilen als Monument historique eingeschrieben, seit 1949 in weiteren Teilen klassifiziert, seit 1995 in weiteren Teilen eingeschrieben
Herrenhaus in Chagny aus dem ausgehenden 16. Jahrhundert
Herrenhaus in Le Château de Courgeron aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert auf Basis von Elementen früherer Jahrhunderte (Turm, Pavillon, Nebengebäude)
Kirche Notre-Dame-de-l’Assomption
Pfarrkirche Saint-Ouen
Schloss von Haras
Haras national du Pin
Das Nationalgestüt Le Pin ist das älteste der französischen Staatsgestüte. Seit dem Ende des Mittelalters gab es in den nahe gelegenen Ortschaften Sainte-Barbe und Exmes Gestüte. Die Domaine du Pin erstreckte sich über mehr als 1000 Hektar. Die heutigen Gebäude (Ställe und Schloss) wurden ab 1715 unter Ludwig XV. gebaut und die ersten Hengste kamen 1717 an. Im Zuge der Französischen Revolution wurde am 27. Januar 1790 über die Zerstörung des Gestüts abgestimmt, der es nur jedoch entging, da die Nationalversammlung stattdessen beschloss, ein Hengstdepot einzurichten.
Um 1810, im Kaiserreich wurde unter Napoleon I. die Zucht erneut aufgenommen. Das Gestüt gewann an Bedeutung und es standen dort fast 70 Hengste.
Im 19. Jahrhundert spielte der Haras du Pin eine wichtige Rolle in der Pferdezucht in Frankreich. Es wurden englische Vollblüter eingeführt, der französische Traber herausgezüchtet und Rennpferde gezogen.[8]
Das Gestüt wurde 1871 von den Preußen und von Juni 1940 bis Juni 1941 vom Dritten Reich besetzt. Obwohl es sich in der Nähe von Falaise, mitten in der Schlacht um die Normandie befand, nahm es dabei keinen Schaden.