Die Lauenstein-Aufnahme ist ein bildgebendes Verfahren mittels Röntgen zur Darstellung des Oberschenkelknochens (Femur) und des Hüftgelenks. Sie stellt insbesondere den Oberschenkelkopf und den Schenkelhals gut dar. Während üblicherweise bei Skelettaufnahmen zumindest zwei Abbildungen in zwei senkrecht zueinander stehenden Ebenen durchgeführt werden, ist die Seitansicht („laterale“ Aufnahme) aus anatomischen Gründen am Hüftgelenk erschwert, weshalb die Lauenstein-Aufnahme meist als zweite Abbildung des Hüftgelenks zur klassischen „a.p.“-Aufnahme (anterior-posteriorer Strahlengang, d. h. in der Frontalebene) erfolgt.
Die Aufnahmetechnik ist nach dem deutschen Chirurgen Carl Lauenstein (1850–1915) benannt, der Oberarzt am Seemannskrankenhaus in Hamburg-St. Pauli, dem Vorgänger des Hafenkrankenhauses, und Arzt am Hamburger Diakonissenhaus Bethesda war.
Der Patient befindet sich in Rückenlage, das andere Bein ist gestreckt. Die zu untersuchende Hüfte wird um 45° gebeugt und um 45° abgespreizt, das Knie wird um 90° gebeugt. Der Trochanter major projiziert sich so hinter den Schenkelhals. Liegt eine Abspreizhemmung vor, wird die gegenseitige Hüfte entsprechend soweit hochgelagert, wie es zu 45° Abspreizung fehlt. Der Zentralstrahl wird auf die Leistenmitte gerichtet.
Jedoch gibt es am Hüftgelenk zahlreiche weitere Aufnahmen, die bei einzelnen speziellen Fragestellungen zum Einsatz kommen. Die Schrägaufnahmen sind allerdings seit Einführung der Computertomographie selten geworden, während die Aufnahmen nach Dunn-Rippstein und Imhäuser noch ihre Verwendung insbesondere in der Kinderorthopädie haben:
Die axiale Aufnahme ermöglicht (in Ergänzung zur ap-Aufnahme) eine differenzierte Begutachtung der knöchernen Strukturen des Hüftgelenks, insbesondere der Morphologie des Azetabulum, Hüftkopf (z. B. beim Morbus Perthes oder bei der Hüftkopfnekrose) und Schenkelhals (Evaluation der intramedullären Konfiguration (z. B. Dorr-Klassifikation)[1][2]). Des Weiteren lässt sich bei Kindern/ Jugendlichen die Knorpelfuge (z. B. bei Epiphysiolysen), beurteilen.[3] Bei Schenkelhals bei Frakturen ist die Durchführung häufig schmerzbedingt schwierig, kann jedoch zur genaueren Einschätzung der Frakturmorphologie durchgeführt werden.
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