Zum 30. September 1929 fand im Kreis Bitterfeld entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der nahezu alle selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.
Am 1. April 1942 wurden Gebietsaus- und -einschlüsse zwischen Preußen und dem Land Anhalt beseitigt. Dabei gab es folgende Umgliederungen:
Die Gemeinde Wadendorf wechselte aus dem Landkreis Dessau-Köthen in den Landkreis Bitterfeld.
Nach der Auflösung der Provinz Sachsen zum 1. Juli 1944 gehörte der Kreis zur neuen Provinz Halle-Merseburg, Regierungsbezirk Merseburg. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die amerikanischen Alliierten Streitkräfte besetzt.
Sowjetische Besatzungszone / Deutsche Demokratische Republik
Der Landkreis Bitterfeld gliederte sich in Stadtgemeinden, in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständigen Auflösung – in selbstständige Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab dem 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
Das Wappen wurde am 15. Februar 1939 durch das Preußische Staatsministerium verliehen und für den späteren Landkreis Bitterfeld am 28. Februar 1995 zur Weiterführung durch das Ministerium des Innern bestätigt.
Blasonierung: „Geviert; Feld 1 und 4: in Silber drei rote Seeblätter, Feld 2: in Gold ein schwarzer, rotbewehrter Löwe, Feld 3: in Gold zwei blaue Pfähle.“
Die Wappengestaltung geht auf die historische Zugehörigkeit des Kreisgebiets ein. Die drei Seerosenblätter greifen das Wappen der Grafschaft Brehna auf, der Meißner Löwe deutet die einstige sächsische Zugehörigkeit an und die zwei „Landsberger Pfähle“ symbolisieren die Markgrafschaft Landsberg. Das Wappen wurde vom Magdeburger Staatsarchivrat Otto Korn gestaltet.
Städte und Gemeinden
Stand 1945
Der Landkreis Bitterfeld umfasste 1945 fünf Städte und 69 weitere Gemeinden:[5]
↑Christian Gottfried Daniel Stein: Handbuch der Geographie und Statistik des preußischen Staats. Vossische Buchhandlung, Berlin 1819, Der Regierungsbezirk Merseburg, S.344 (Digitalisat [abgerufen am 5. Mai 2016]).
↑Handbuch der Provinz Sachsen. Rubachsche Buchhandlung, Magdeburg 1843, Neustadt-Magdeburg, S.185 (Digitalisat [abgerufen am 6. Juni 2016]).
↑Königlich Statistisches Büro Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Sachsen. Verlag d. Königl. Statist. Bureaus, Berlin 1873 (Digitalisat [abgerufen am 5. Mai 2016]).
↑ abcdefgMichael Rademacher: Landkreis Bitterfeld. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900