Der Landkreis liegt zu beiden Seiten der Mosel, die von Südwesten nach Nordosten den Kreis durchfließt. Im Norden steigt die Landschaft zur Eifel hin an, im Süden zum Hunsrück. Im äußersten Süden des Kreises liegt der höchste Berg des Hunsrücks, der Erbeskopf (816 m), gleichzeitig höchster Berg von Rheinland-Pfalz.
Das heutige Kreisgebiet von Bernkastel-Wittlich war vor Ende des 18. Jahrhunderts in viele Territorien zersplittert. In den von der Französischen Revolution ausgelösten Kriegen kam das Gebiet unter französische Herrschaft. 1815 kam es unter preußischer Verwaltung und 1816 entstanden die beiden Kreise Bernkastel und Wittlich, die 1946 Teil des Landes Rheinland-Pfalz wurden.
Am 1. Januar 2012 wechselte die Ortsgemeinde Trittenheim zurück in den Landkreis Trier-Saarburg.
Der Landkreis gehört seit 1994 zur Initiative Region Trier (IRT), in der regionale öffentliche Institutionen, Verwaltungen, Hochschulen, Unternehmen, Banken und engagierte Einzelpersonen mit dem Ziel, die Zukunft der Region als wirtschaftlich attraktiven, kulturell bedeutsamen und ökologisch intakten Raum mit hohem Lebens- und Freizeitwert zu sichern, partnerschaftlich zusammenarbeiten.
Laut der Volkszählung 2011 waren im Jahr 2011 68,6 % römisch-katholisch, 15,4 % der Einwohner evangelisch und 16,0 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[3] Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Ende Januar 2024 hatten 53,9 % der Einwohner die katholische Konfession und 12,4 % die evangelische. 33,7 % gehörten entweder einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[8]
WSW = Wählerinitiative zur Unterstützung von Sahra Wagenknecht – WSW e. V.
Aufgrund der Besonderheiten des rheinland-pfälzischen Wahlsystems bei den Kommunalwahlen (personalisierte Verhältniswahl) sind die in der Grafik dargestellten prozentualen Stimmanteile als „gewichtete Ergebnisse“ ausgewiesen, die das Wahlverhalten nur rechnerisch wiedergeben können.
Landräte
Der hauptamtliche Landrat ist Chef der Kreisverwaltung und wird alle acht Jahre per Direktwahl gewählt. Der amtierende Landrat Gregor Eibes wurde am 25. November 2018 für eine weitere Amtszeit ab 2. Mai 2019 gewählt.[11] Im September 2023 kündigte er an, im Februar 2025 seinen Ruhestand antreten zu wollen.[12] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde Andreas Hackethal (CDU) als einziger Kandidat mit einem Stimmenanteil von 75,5 % zum Nachfolger gewählt.[13] Hackethal, aktuell Bürgermeister der Gemeinde Morbach, soll das Amt zum 1. März 2025 antreten.[14]
Folgende Personen amtierten seit 1969 als Landräte:
Der Landkreis Bernkastel-Wittlich führt ein Wappen und eine Hissflagge.
Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt mit durchgehendem roten Kreuz eine eingebogene, aufsteigende, von rot und Silber geschachtete Spitze; rechts in Gold ein roter Krebs, links in Rot zwei aufrechte silberne Schlüssel, deren Schließblätter halb aufeinander gelegt sind.“
Wappenbegründung: Das Kreuz steht für das Erzbistum Trier, das den überwiegenden Teil des Kreisgebiets beherrschte. Die beiden Schlüssel sind dem Wappen der Stadt Wittlich entnommen. Der Krebs steht für Kardinal Nikolaus von Kues, eigentlicher Name Cryfftz (= Krebs) und der rot-silberne Schach für die Grafschaft Sponheim, zu der unter anderem die Stadt Traben-Trarbach gehörte. Das Wappen wurde per 21. Dezember 1971 genehmigt.
Die von der Preußischen Staatsbahn 1879 eröffnete Hauptbahn Koblenz–Trier folgt im Kreisgebiet nicht den Schleifen des Tales, sondern führt in einigem Abstand ziemlich geradlinig dahin. Nur die 1883 gebaute Stichbahn (Bullay–) Pünderich–Traben–Trarbach liegt am Moselufer.
Im selben Jahr erhielt die damalige Kreisstadt Bernkastel-Kues bei der Station Wengerohr – heute Wittlich Hbf – einen Anschluss von der Hauptstrecke her. 1885 folgte eine Zweigbahn nach der Stadt Wittlich, die 1909/1910 bis zur Nachbarkreisstadt Daun verlängert wurde. Auf der Hunsrückhöhe verkehrte seit 1902 eine Nebenbahn von Simmern bis Morbach und 1903 weiter bis Hermeskeil.
Die zahlreichen Städte und Dörfer an der Mosel wurden erst durch die Moselbahn AG in den Jahren 1903–05 an eine den Windungen des Tales folgende Kleinbahn angeschlossen, die von Trier bis Bullay reichte. Eine von der Allgemeinen Deutschen Kleinbahn-Gesellschaft im Jahr 1900 vor allem für den Güterverkehr geschaffene Schmalspurbahn verband Binsfeld mit der Strecke Köln – Trier in der Station Philippsheim.
Das umfangreiche Schienennetz von 181 km Länge wurde bis 1988 um 140 km reduziert:
1961: Traben-Trarbach Ost–Reil Ost–Bullay Süd 12 km
1962: Niederemmel-Piesport–Traben-Trarbach Ost 38 km
Es umfasst jetzt nur noch die Hauptstrecke (Moselstrecke) mit einer Nebenbahn (Bullay–Traben-Trarbach), insgesamt also 41 km.
Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 1 (Trier–Koblenz) und 60 (Lüttich–Kreuz Wittlich), deren Fortsetzung als B 50 neu über den Hunsrück in Richtung Rhein-Main-Gebiet geplant ist. Ferner durchziehen die Bundesstraßen 50, 53 und 327 (Hunsrückhöhenstraße) den Landkreis.
Am 7. Juni 1969 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Wittlich gültige Unterscheidungszeichen WIL zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Seit dem 26. November 2012 ist in Zusammenhang mit der Kennzeichenliberalisierung auch das Unterscheidungszeichen BKS (Bernkastel-Kues) erhältlich.