Léon Halévy, Bruder des Komponisten Fromental Halévy, studierte Rechtswissenschaft, trat dann in Beziehungen zu Henri de Saint-Simon, zu dessen Werk Opinions littéraires, philosophiques et industrielles (1825) er die Einleitung schrieb. 1831–34 war er Professor an der Polytechnischen Schule, bekleidete 1837–53 eine Stelle im Ministerium des Unterrichts und widmete sich dann ausschließlich der Schriftstellerei.
Halévy hat sich auf verschiedenen Gebieten schriftstellerisch betätigt. Von seinen Schriften geschichtlichen und literargeschichtlichen Inhalts erwähnen wir:
Résumé de l'histoire des juifs, (1827–28, 2 Bde.) und
Histoire résumée de la littérature française, (1838, 2 Bde.).
Außerdem hat er Gedichte (La Peste de Barcelone, 1822; Les Cyprès, 1825 u. a.), Fabeln (zwei Sammlungen, 1843 u. 1853, preisgekrönt), Novellen und dramatische Dichtungen (Le Czar Demetrius, 1829) verfasst.
Er hat auch Lustspiele und Vaudevilles hinterlassen und sich besonders durch Übertragungen (Poésies européennes, 1837; La Grèce tragique, 1845–61, 3 Bde., preisgekrönt) und Bühnenbearbeitungen moderner Dramen des Auslandes (z. B. von Zacharias WernerLuther, ShakespearesMacbeth, GoethesClavigo u. a.) verdient gemacht. Endlich gab er auch eine Biographie seines Bruders Fromental Halévy heraus.
Pierre Guiral: Léon Halévy. In: Henri Loyrette (Hrsg.): Entre le théâtre et l'histoire ; la famille Halévy (1760–1960). Fayard, Paris 1996, ISBN 2-213-59609-3, S. 80–87.
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