Der Ort liegt etwa 20 Kilometer nordöstlich von Filipstad zwischen den Seen Långban (östlich) und Hyttsjön (westlich). Der Riksväg 26 und die Inlandsbahn durchqueren den Ort.
Im heute noch existierenden Verwaltergebäude (Disponentgården), wurde der berühmte Ingenieur und ErfinderJohn Ericsson sowie sein Bruder, der Ingenieur Nils Ericson geboren. Heute sind die noch erhaltenen Grubengebäude ein Museum.
Der Bergbau begann vermutlich schon im Mittelalter, aber erst 1711 kam der Abbau ernsthaft in Gang. Schon in der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Eisenhütte Långbanshyttan in Långban gebaut, welche zunächst nur für Erz von Persberg genutzt wurde. Die Hütte wurde 1933 geschlossen, zwischen 1980 und 1983 mit staatlicher Unterstützung renoviert und ist heute ein Baudenkmal.
Zunächst förderte man Eisenerz in Långban, während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann man auch Manganerz und Dolomit abzubauen. Ab der Mitte der 1950er bis zur Schließung der Grube 1972 wurde nur Dolomit gefördert.
Aufbereitungsanlage und neuer Schacht der Erzgrube
Långban liegt im Gebiet des sogenannten Bergslagen, des mittelschwedischen Bergbaugebiets. Die hier zu Tage tretenden Gesteine, metamorphe Kalke (Marmor) mit eingelagerten und stets getrennten Eisen- und Manganerzen, Skarne, metamorphe Vulkanite, Granite und Diorite, haben sich vor bis zu 1,9 Milliarden Jahren, zumeist jedoch vor 1,86 bis 1,8 Milliarden Jahren während der Svekofennischen Orogenese im Paläoproterozoikum gebildet.[2][3]
Während eines späten tektonischen Ereignisses vor etwa einer Milliarde Jahren wurden die Gesteine von feinen Brüchen und Spalten durchzogen, in die niedrig temperierte, salzreiche Lösungen eindrangen. Bei Temperaturen von 180 °C bis zuletzt unter 70 °C und niedrigen Druck schieden sich aus diesen Lösungen eine Vielzahl von Ba-, Pb-, Cu-, Mn-, As- und Sb-haltigen Mineralen ab, die den außergewöhnlichen Mineralreichtum von Långban begründen. Quelle der Metalle sind die Fe- und Mn-reichen Erzkörper und die mineralreichen Gänge sind auf deren direkte Umgebung beschränkt.[4]
Die Gruben von Långban sind mit insgesamt rund 320 dokumentierten Funden (Stand: 2024) verschiedener Minerale und ihrer Varietäten einer der vielseitigsten Fundorte der Erde. Långban ist Typlokalität für 78 Minerale (Stand: 2024) und damit der Ort mit den zweitmeisten Typlokalitätfunden weltweit. Darunter ist auch das 1877 vom schwedischen Mineralogen Gustaf Flink nach dem Ort benannte InselsilikatLångbanit.[2][5][6] Nur die Fumarolen des Tolbatschik-Vulkanfeldes bringen es aktuell (April 2024) mit 152 Erstbeschreibungen auf mehr Typlokalitätfunde.[7]
↑ ab
Gustav Funk: Långban and its minerals. In: American Mineralogist. Band11, 1926, S.195–199 (minsocam.org [abgerufen am 21. April 2018]).
↑ ab
D. Holtstam, J. Mansfeld: Origin of a carbonate-hosted Fe-Mn-(Ba-As-Pb-Sb-W) deposit of Långban-type in central Sweden. In: Mineralium Deposita. Band36, 2001, S.641–657, doi:10.1007/s001260100183.
↑
Dan Holtstam: W and V mineralization in Långban-type Fe-Mn deposits: Epigenetic or syngenetic? In: GFF. Band123, 2001, S.29–33, doi:10.1080/1103589010123102.