Zwischen 1910 und 1912 hielt sich Matern mehrmals auf der Sommerresidenz Kaiser Wilhelms II., dem Gut Cadinen in Westpreußen auf, um dort das Leben der Landarbeiter in Ölgemälden festzuhalten. Daneben schuf er zahlreiche Stillleben und Landschaftsgemälde. Die Kunstwerke Materns wurden in Ausstellungen gezeigt, u. a. in Danzig und 1913 auf der Großen Berliner Kunstausstellung.
Im Jahr 1913 folgte in Berlin die Große Staatsprüfung und die anschließende Ernennung zum Regierungsbaumeister (Assessor in der öffentlichen Bauverwaltung). Bis zum 31. Juli 1914 war er beim Militärbauamt Danzig eingesetzt. Anschließend wurde er zum Provinzialkonservator der Provinz Westfalen nach Münster berufen.
Zum 1. Januar 1915 wurde Kurt Matern zum Diözesanbaumeister im Bistum Paderborn und am 28. Januar zum Dombaumeister ernannt. Im selben Jahr gründete er in Paderborn ein Architekturbüro, einer seiner Mitarbeiter war der Architekt Josef Lucas. Von Matern stammen ebenfalls grafische Entwürfe für Anzeigen sowie Notgeldscheine während der Inflation.
1933–1936: Umbau und Erweiterung der Kirche St. Mariae Geburt in Bischofferode[1]
nach 1945: Wiederaufbau des Paderborner Doms Unter Verwendung der vier Prunksäulen von Heinrich Gröninger entwarf Matern eine monumentale Architektur, die sich – in Anlehnung an die kurz zuvor bei Grabungen entdeckte Westapsis des Vorgängerbaus – zum Dominneren hin in einem Halbrund öffnet.
1949–1950: Geschäftshaus der Sparkasse unter Einbeziehung der erhaltenen Fassade des Heising’schen Hauses in Paderborn
Gemälde
Hain bei Hamburg
Abendstimmung bei Kahlberg / Ostsee, Ostpreußen
Gehöft; Scheune, einsames Haus, Weiden
Heidelandschaft
Bergkirche im Winter
Straßenansicht im Winter
Winterlandschaft
Selbstporträt
1953: Schloss Schleiden in Eifel
1953: Burg Wildenburg in Eifel
Schriften
mit Georg Matern: Burg und Amt Rößel. Ein Beitrag zur Burgerkunde des Deutschordenslandes. L. Teichert, Königsberg 1925.
Literatur
Karl Josef Schmitz (Hrsg.): Die Pfarrkirche St. Bonifatius in Paderborn 1930–1981 und ihr Dom- und Diözesan-Baumeister Kurt Matern (1884–1968). Tendenzen kirchlichen Bauens im 20. Jahrhundert. (Publikation zur Ausstellung der Erzdiözese Paderborn im Erzbischöflichen Diözesanmuseum vom 19. Mai bis 4. Juli 1982) Paderborn 1982.
Friederike Steinmann, Karl Josef Schwieters, Michael Aßmann: Paderborner Künstlerlexikon. Lexikon Paderborner Künstlerinnen und Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts in der Bildenden Kunst. SH Verlag, Köln 1996, ISBN 3-89498-008-7, S. 158–160.
Personen-Datensatz zu Kurt Matern im Internetportal „Westfälische Geschichte“ (Angaben nach dem Paderborner Künstlerlexikon, vgl. Literatur), abgerufen am 28. Mai 2023
Einzelnachweise
↑Elke Dallmann, Mark Escherich et al. (Bearb.): Architekturführer Thüringen. Vom Bauhaus bis zum Jahr 2000. 2., verbesserte und korrigierte Auflage, Universitätsverlag, Weimar 2001, ISBN 3-86068-139-7.
↑Bau-Wettbewerbe, Heft 10 (Januar 1927), n. pag. (Rubrik Entschiedene Wettbewerbe)
↑Rudolf Joppen: Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg. Band 12, Teil 6, Rechtsstellung der katholischen Kirche in Preußen 1848–1871.St. Benno Verlag, Leipzig 1978, S. 104.