Kristie Marano stammt aus einer Ringerfamilie. Ihr Vater Conrad Stenglein und ihre Brüder Matt und Joshua waren ebenfalls Ringer. Mit dem Ringen begann sie 1995 an der Colonie Central High School in Albany, nachdem sie vorher schon im Alter von 5 Jahren mit Judo begonnen hatte und diesen Sport bis zu ihrem 16. Lebensjahr betrieb. Nach der High School besuchte sie das Hudson Valley Community College und das Piles Peak Community College. Sie studierte Physik.
Beim Ringen waren bzw. sind ihre wichtigsten Trainer Andi Momm, Archie Randall, Terry Steiner und Link Davis. Sie wurde auch Mitglied des New York Athletic Club und trainierte lange Zeit im Trainingscenter des US-amerikanischen Ringerverbandes in Colorado Springs. Zu Beginn ihrer Laufbahn startete sie unter ihrem Geburtsnamen Kristie Stenglein. 1999 heiratete sie Chad Marano und nahm den Familiennamen Marano an. Unter diesem Namen hatte sie dann auch fast zehn Jahre lang ihre größten sportlichen Erfolge. Bereits vorher, 1998, hatte sie ihre erste Tochter Kayla geboren. Sie bemerkte dabei ihre Schwangerschaft so spät, dass sie bis wenige Wochen vor der Geburt noch voll im Training stand und sich auch an Wettkämpfen beteiligte. Auch nach der Geburt stand sie bereits 10 Tage später wieder auf der Ringermatte. Später trennte sich Kristie Marano von Chad Marano wieder und heiratete Link Davis. In diesem Jahr gebar sie auch ihre zweite Tochter Lilly. Sie startete seit 2009 unter dem Namen Kristie Davis.
Wie bereits erwähnt, betrieb Kristie Marano als sie noch Kristie Stenglein hieß, zunächst Judo. Sie war dabei so erfolgreich, dass sie sich 1996 an der US-amerikanischen Olympiaausscheidung (Trials) für die Olympischen Sommerspiele 1996 in Atlanta beteiligen konnte. Die Qualifikation gelang ihr dabei allerdings nicht. Mit diesem sportlichen Hintergrund wurde sie 1996 US-amerikanische Vizemeisterin bei den Frauen und startete in diesem Jahr auch bereits bei den Weltmeisterschaften in Sofia in der Gewichtsklasse bis 75 kg und wurde dort auf Anhieb (als Kristie Stenglein) hinter der Chinesin Liu Dong Feng und vor Sha Ling-Li aus Taiwan, Anna Schamowa aus Russland und Monika Kowalski aus Polen Vizeweltmeisterin.
1997 wurde Kristie Marano in San Juan (Puerto Rico) Siegerin bei den Panamerikanischen Meisterschaften, wieder in der Gewichtsklasse bis 75 kg. Bei den Weltmeisterschaften der Frauen in Clermont-Ferrand gewann sie in der Gewichtsklasse bis 75 kg nach Siegen über Vanessa Civit aus Frankreich, Saida Riabi aus Tunesien und Anna Schamowa nach einer Niederlage im Finale gegen Kyoko Hamaguchi aus Japan wiederum die Silbermedaille. 1998 nahm sie in Fredrikstad/Norwegen erstmals an Junioren-Weltmeisterschaften teil und gewann dort den Titel vor May Bente Eriksen aus Norwegen und Edyta Witkowska aus Polen. Im gleichen Jahr wurde sie dann in Poznań zum dritten Mal in Folge Vizeweltmeisterin bei den Frauen in der Gewichtsklasse bis 75 kg. Auf dem Weg dazu besiegte sie Vera Bazantowa aus Tschechien und Nina Englich aus Deutschland. Lediglich im Endkampf unterlag sie wieder gegen Kyoko Hamaguchi. Dem zweiten Platz blieb Kristie Marano auch bei den Weltmeisterschaften 1999 in schwedischen Boden treu. Auch dort kam sie nach Siegen über May Bente Eriksen, Jelena Jirnowa sus Russland, Jana Panowa aus Kirgisistan und Elvira Barriga aus Österreich und einer Niederlage im Finale gegen Kyoko Hamaguchi auf diesen Platz.
Im Jahre 2000 wechselte Kristie Marano in die Gewichtsklasse bis 68 kg. Der Wechsel in diese Gewichtsklasse brachte ihr sofort Erfolg, denn sie wurde in diesem Jahr bei den Weltmeisterschaften in Sofia in dieser Gewichtsklasse nach Siegen über Anna Schamowa, Tomeo Miyamoto aus Japan, Xiomara Guevara aus Venezuela und Lise Legrand aus Frankreich erstmals Weltmeisterin bei den Frauen.
In den folgenden Jahren waren auch für Kristie Marano die Erfolge nicht mehr leicht zu erringen. Das Frauenringen hatte sich immer mehr etabliert und die Konkurrenz wurde immer größer. 2001 wurde sie in Santo Domingo wieder Pan Amerikanische Meisterin in der Gewichtsklasse bis 68 kg, konnte sich aber in den Vereinigten Staaten nicht für die Teilnahme an den Weltmeisterschaften dieses Jahres qualifizieren. Im Jahre 2002 war sie aber bei den Weltmeisterschaften in Chalkida/Griechenland wieder am Start und kam dort nach Siegen über Stanka Slatewa aus Bulgarien u. Shannon Samler aus Kanada, einer Niederlage gegen Kateryna Burmistrowa aus der Ukraine und einem Sieg über Ewelina Pruszko aus Polen auf dem 3. Platz, der den Gewinn einer Bronzemedaille bedeutete.
2003 gelang es Kristie Marano in New York zum zweitenmale Weltmeisterin zu werden. In der Gewichtsklasse bis 67 kg schlug sie dabei nacheinander Jodeen Marie MacGregor aus Neuseeland, Martina Zyklova aus Tschechien, Norie Saito aus Japan, Shannon Samler und Ewelina Pruszko. Sie gewann damit, die Junioren-Weltmeisterschaftsmedaille von 1998 mit eingerechnet, bereits ihre achte Weltmeisterschaftsmedaille. Im Jahre 2004 stand bei den Olympischen Spielen in Athen in vier Gewichtsklassen erstmals das Frauenringen auf dem Programm. Die Gewichtsklasse bis 67 kg, in der Kristie Marano startete, war nicht dabei. Sie trainierte deshalb bei den USA-Meisterschaften in die Gewichtsklasse bis 63 kg ab und gewann hier auch den Meistertitel. Offenbar hatte ihr dieses Abtrainieren aber soviel Kraft gekostete, dass sie sich entschloss, bei der US-amerikanischen Olympiaausscheidung (Trials) in der Gewichtsklasse bis 72 kg zu starten. In dieser Gewichtsklasse verlor sie aber in den zwei entscheidenden Kämpfen gegen Toccara Montgomery und verpasste dadurch die Teilnahme in Athen.
In den folgenden Jahren startete sie dann zunächst immer in der Gewichtsklasse bis 72 kg KG. An den nächsten Weltmeisterschaften nahm sie erst wieder im Jahre 2006 teil und kam dabei in Guangzhou/China nach einem Sieg über Darja Karpenko, Kasachstan, einer Niederlage gegen Kyoko Hamaguchi und Siegen über Otschirbatyn Nasanburmaa, Mongolei, Swetlana Sajenko aus der Ukraine und Ohenewa Akuffo aus Kanada zum Gewinn ihrer nächsten Medaille, einer bronzenen. 2007 siegte sie auch erstmals bei Pan Amerikanischen Spielen. In Rio de Janeiro blieb sie vor Ohenewa Akuffo und Rosangela Conceicao aus Brasilien. Ihre vorläufig letzte Weltmeisterschaftsmedaille, ihre zehnte, gewann Kristie Marano dann bei den Weltmeisterschaften 2007 in Baku. Dort besiegte sie Agnieszka Wieszczek aus Polen, Maider Unda Gonzales de Audicana aus Spanien und Güzäl Mänürowa aus Russland, ehe sie im Finale gegen Stanka Slatewa unterlegen war.
Im Jahre 2008 kam Kristie Marano bei den US-amerikanischen Meisterschaften hinter Ali Bernard, Catherine Downing und Iris Smith nur auf den 4. Platz und schaffte es auch bei den Olympiatrials nicht, sich für die Olympischen Spiele in Peking zu qualifizieren.
Nach einer Pause im Jahre 2009, die aus den oben geschilderten Umständen zustande kam (Geburt ihres zweiten Kindes), machte Kristie Marano, nunmehr als Kristie Davis ein Comeback. Es gelang ihr, sich für die Weltmeisterschaften 2010 in Moskau zu qualifizieren. In Moskau scheiterte sie in der Gewichtsklasse bis 67 kg allerdings schon in der 1. Runde an Alla Tscherkassowa aus der Ukraine. Sie belegte deshalb dort nur den 12. Platz. 2011 trainierte sie sogar wieder in die Gewichtsklasse bis 63 kg ab und wurde in Rionegro Pan Amerikanische Meisterin vor Justine Bouchard aus Kanada und Sandra Roa aus Kolumbien.
Es ist davon auszugehen, dass Kristie Davis im Jahre 2012 versuchen wird, sich doch noch für die Teilnahme an Olympischen Spielen zu qualifizieren.
nach Siegen über May Bente Eriksen, Jelena Jirnowa, Russland, Jana Panowa, Kirgisistan u. Elvira Barriga, Österreich und einer Niederlage gegen Kyoko Hamaguchi