Dieser Artikel behandelt den Kreis Eisenach zwischen 1952 und 1994. Für den gleichnamigen Landkreis, der zwischen 1922 und 1952 existierte, siehe: Landkreis Eisenach.
Der Kreis Eisenach war ein Landkreis im Bezirk Erfurt der DDR. Von 1990 bis 1994 bestand er als Landkreis Eisenach im Land Thüringen fort. Sein Gebiet liegt heute im Wartburgkreis in Thüringen. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Eisenach. Die DDR-Postleitzahl für den Kreis war die 59.
Der Kreis Eisenach befand sich im Westen von Thüringen bzw. im Südwesten des Bezirkes Erfurt an der Landesgrenze zu Hessen. Der Kreis Eisenach war ein relativ waldreicher, industriell und landwirtschaftlich geprägter Kreis. Er umfasste die fünf Städte Eisenach, Ruhla, Creuzburg, Treffurt und Berka/Werra und erstreckte sich von Treffurt an der Nordgrenze bis zum Frauenseer Forst und Thüringer Wald im Süden. Landschaftlich geprägt war er im westlichen Kreisgebiet vom Tal der Werra, die teilweise die Grenze zu Hessen bzw. zur Bundesrepublik Deutschland bildete. Im südlichen und südöstlichen Kreisgebiet befanden sich die nordwestlichen Ausläufer des Thüringer Waldes mit dem Beginn des Rennsteigs. Der Nordosten des Kreisgebietes grenzte naturräumlich an den Hainich. Wichtigste Fließgewässer neben der Werra waren die Hörsel und die Nesse, größtes Standgewässer war der Wilhelmsthaler See.
Als stärkste Fraktion hatte die CDU das Vorschlagsrecht für den Posten des Landrates. Sie schlug den Arzt Martin Kaspari vor, der mit einer absoluten Mehrheit von 83 Stimmen zum Landrat des Kreises Eisenach gewählt wurde und dieses Amt bis zur Auflösung des Kreises im Jahr 1994 innehatte.[6]
Tourismus, Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die touristische Infrastruktur des Kreises konzentrierte sich bis 1990 fast ausschließlich auf die Stadt Eisenach mit der Wartburg und ihren zahlreichen Kulturdenkmalen (siehe: Eisenach#Kultur und Sehenswürdigkeiten). Die Burgen Normannstein, Burg Creuzburg und Brandenburg lagen im Sperrgebiet der Innerdeutschen Grenze und waren nicht oder nur stark eingeschränkt zugänglich. Die heute zum Nationalpark Hainich zählenden Flächen im Nordosten des Kreises waren als Teil des Truppenübungsplatzes Kindel militärisches Sperrgebiet, die heute im Naturpark Thüringer Wald touristisch erschlossenen Orte um Ruhla waren rein industriell geprägt. Das südlich von Eisenach gelegene Kulturdenkmal Schloss Wilhelmsthal diente als Kinderheim und war als Sehenswürdigkeit nicht zugänglich. Lokale Bedeutung als Naherholungsziel und Campingplatz hatte der Altenberger See. Die Hohe Sonne war als Startpunkt für Wanderungen auf dem Rennsteig von Bedeutung, da dessen eigentlicher Beginn in Hörschel im Grenzsperrgebiet lag.
Die Wartburg – Wahrzeichen von Stadt und Kreis
Unzugänglich im Sperrgebiet: Ruine Brandenburg
Die Burg Creuzburg
Schloss Wilhelmsthal
Der Altenberger See
Gemeinden
Die folgende Liste enthält alle Gemeinden, die dem Kreis Eisenach während seines Bestehens vom 25. Juli 1952 bis zum 30. Juni 1994 angehörten und alle in dieser Zeit erfolgten Gebietsänderungen.
Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit den Buchstabenpaaren LD, LE und LF begannen, zugewiesen.[7] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war LR 70-01 bis LR 90-00.[8]
Das ab 1991 vergebene Kfz-Unterscheidungszeichen für den Landkreis lautete ESA. Es wurde bis zum 31. Januar 1995 ausgegeben. Als einziges Altkennzeichen in Thüringen wurde ESA im Zuge der Kennzeichenliberalisierung nicht wieder eingeführt. Mit Stand 31. Dezember 2018 waren noch 458 Fahrzeuge mit ESA-Kennzeichen in Eisenach und 1139 im Wartburgkreis zugelassen.[9]
Einzelnachweise
↑Statistisches Jahrbuch Thüringen Ausg. 1994 S. 36
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
↑Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S.302.
↑Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S.504.
↑Norman Meißner: Viele Eisenacher Autofahrer behalten ihr neues Nummernschild, Thüringer Allgemeine/Eisenacher Allgemeine vom 2. Februar 2019, S. 17.