Ab Juli 1938 war Hoffmann Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets der Wolgadeutschen ASSR[2] – also deren Staatsoberhaupt.[3] Ebenfalls seit 1938 war er Abgeordneter im Obersten Sowjet der UdSSR.
Mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 änderte sich die Lage für Hoffmann dramatisch. Am 13. und 14. Juli 1941 appellierte er zusammen mit Alexander Heckmann, letzter Regierungschef sowie Vorsitzender des Rates der Volkskommissare der ASSR an das deutsche Volk, nicht das Blut des Sowjetvolkes zu vergießen und die Waffen gegen Adolf Hitler und die "faschistischen Kannibalen" zu richten.[4] Obwohl er sich deutlich gegen das Dritte Reich und den Faschismus geäußert hatte, wurde er im September 1941 aller politischen Ämter enthoben. Die Wolgadeutsche ASSR wurde indes aufgelöst und deren deutschstämmige Bevölkerung nach Zentralasien und Sibirien deportiert. Hoffmann wurde der Sabotage bezichtigt, vom NKWD verhaftet und musste Zwangsarbeit leisten.[5] Nach dem Krieg kam er wieder frei, und konnte sich mit seiner Familie im usbekischen Andischan niederlassen. Dort arbeitete er bei einem Bahnbetrieb und verstarb mit 82 Jahren im Jahr 1977. 1996 wurde er offiziell postum rehabilitiert.[6]
Einzelnachweise
↑A. German (А. Герман): Гофман Конрад Генрихович. In: rusdeutsch-panorama.ru / Российские немцы. Archiviert vom Original am 4. Mai 2013; abgerufen am 18. März 2018 (russisch).