KommandozeileninterpreterEin Kommandozeileninterpreter, englisch command-line interpreter (CLI) oder command-line shell, sowie kurz Kommandozeile, aber auch Kommandointerpreter und Befehlsinterpreter[1] genannt, ist ein Programm, das Benutzereingaben von einer Kommandozeile einliest und als Anweisung ausführt. Die Anweisung wird interpretiert ausgeführt, und gegebenenfalls wird ihr Ergebnis dem Benutzer angezeigt. Während Kommandozeilen bei vielen Programmen integriert sein können, ist bei Kommandozeileninterpretern die Kommandozeile die Hauptfunktion, um den integrierten Interpreter zu nutzen. Beispiele sind die Konsole oder Terminal, eine Shell oder eine Terminalemulation. GeschichteIn seiner ursprünglichen Form macht ein Kommandozeileninterpreter dem Endanwender betriebssystemeigene Funktionen durch eine zeilenorientierte Syntax auf einer Systemkonsole zugänglich. Nach der Entwicklung der ersten Röhrenbildschirme wurden auch die Befehlsinterpreter entsprechend angepasst. Der Cursor wurde erfunden. Es kamen immer komplexere Kommandozeilenparameter und Befehle hinzu, bis hin zu einfachen Elementen aus Programmiersprachen, wie z. B. Schleifen oder Variablen. Multics und UnixTechnisch gesehen sind Unix-Shells, die von der Multics-Shell inspiriert waren, ebenfalls Kommandozeileninterpreter, werden jedoch fast ausschließlich mit „Shell“ bezeichnet. In vielen Bereichen gelten daher Shell und Kommandozeileninterpreter als Synonyme. CP/MDas in den 1970er Jahren auf PCs dominierende Betriebssystem CP/M war in drei Ebenen, genannt Schalen, aufgeteilt: Die erste Schale beinhaltete alle hardwarenahen Funktionen, die vom Kernel in der zweiten Schale auf einer Vielzahl unterschiedlicher Computer für die Grundfunktionen des Betriebssystems verwendet wurden. Der Kommandozeileninterpreter war die dritte Schale und wurde CCP genannt, für englisch Console Command Processor. DOS/WindowsDOS EingabeaufforderungDie Entwicklung des ersten Befehlsinterpreters in den DOS-Reihen begann mit der Entwicklung von 86-DOS, das sich CP/M als Vorbild nahm. Der Befehlsinterpreter von 86-DOS wurde auf der Befehlsebene Windows NT EingabeaufforderungMit der Einführung der Windows NT-Reihe folgte die PowerShellWindows NT bot lange keinen den Unix-Shells ebenbürtigen Kommandozeileninterpreter. Dies machte viele administrative Aufgaben unnötig kompliziert. Das Konzept, dem AufgabenDer Befehlsinterpreter kapselt das Betriebssystem gegenüber dem Benutzer ab und wird daher auch als Benutzeroberfläche oder auch als Shell (englisch für Schale) bezeichnet. Für erfahrene Benutzer haben Befehlsinterpreter den Vorteil der schnellen und unmittelbaren Kontrolle sowie der leichten Erreichbarkeit aller Funktionen, nachdem die Syntax, die Befehle und ihre Kommandozeilenparameter einmal erlernt wurden. Zudem lassen sich häufig wiederkehrende Befehlsfolgen durch Stapelverarbeitung, Batchdateien, Makros oder Skripte automatisieren, was bei einer grafischen Oberfläche grundsätzlich nur sehr schwer zu verwirklichen ist. BeispieleIm Folgenden wird Software genannt, welche einen Kommandozeileninterpreter (CLI) implementiert. Die Liste ist unvollständig, da sie nur einige Beispiele aufzeigen soll.
Belege und Anmerkungen
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