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Ein Land wird zur Kolonialmacht, wenn es über Kolonien herrscht, also Regionen außerhalb seiner Landesgrenzen regiert. Kolonialmacht kann nur ein Territorialstaat sein. Länder, in denen die Herrschaft über das Gefolgschaftssystem ausgeübt wird, haben dagegen keine Kolonien, sondern allenfalls Tributländer (siehe auch Satellitenstaat = Vasallenstaat).
Bereits die Griechen und Phönizier gründeten zahlreiche Pflanzstädte am Mittelmeer und am Schwarzen Meer (Griechische Kolonisation). Als erste Kolonialmacht der Geschichte gilt das Imperium Romanum, das auch als klassisches Beispiel für ein Weltreich gilt.
Als Imperialismus bezeichnet man eine Epoche der (vor allem durch europäische Groß- und Mittelmächte betriebenen) weltweiten Ausdehnung von Herrschaftsgebieten auf Übersee-Territorien im Zeitraum zwischen etwa 1870 und 1914 (Ausbruch des Ersten Weltkrieges).
Dem Hochimperialismus ging die Phase des Frühimperialismus voraus, deren Beginn etwa mit 1815 angesetzt wird und die vor allem von Formen des informellen Imperialismus geprägt war.
Man kann drei Arten des klassischen Imperialismus unterscheiden
Vom Handelsstützpunkt zum Herrschaftsgebiet mit Ansätzen einer eigenen Industrie (Beispiel: Indien).
Beherrschung unter Wahrung des Anscheins der Souveränität und Autonomie (Beispiel: China zur Zeit der „Ungleichen Verträge“, während der Qing-Dynastie)
Spanische und portugiesische Seefahrer unternahmen im Auftrag ihrer Könige zahlreiche Entdeckungsfahrten und später Eroberungsfahrten. Sie eroberten große Teile des amerikanischen Kontinents.
Der Staatenbund Dänemark-Norwegen war ebenfalls eine Kolonialmacht, zu der neben den Besitzungen im Nordostatlantik auch die dänischen Kolonien in der Karibik, in Westafrika sowie in Ostindien zählten.
Auch die USA, selbst teilweise aus Kolonien hervorgegangen, wollten nun Kolonien erwerben, indem sie nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg (1898) versuchten, viele vormals spanische Kolonien zu übernehmen (Kuba, Puerto Rico, Philippinen, Guam). Die Kolonien waren für die Machtstellung und die Wirtschaftskraft der USA aber zweitrangig.
Infolge der Weltkriege, die den Prozess der Dekolonisation einleiteten, verlor der Kolonialgedanke langsam an Bedeutung. In der Zwischenkriegszeit gab es noch Kolonialanhänger. Selbst in Deutschland, das keine Kolonien mehr hatte, lebte der Kolonialismus bis in die NS-Zeit fort. Einige Staaten ließen von ihrem Status als Kolonialmacht auch nach 1945 erst im Zuge massiver kriegerischer Auseinandersetzungen ab, so etwa
1960 erlangten 18 Kolonien in Afrika (14 französische, zwei britische, je eine belgische und italienische) die Unabhängigkeit von ihren Kolonialmächten. 1960 wird deshalb Afrikanisches Jahr oder Afrika-Jahr genannt.