Das Kloster Zoffingen (vollständiger Name: Kloster zur hl. Katharina von Alexandrien in Konstanz) befindet sich seit dem 13. Jahrhundert in Konstanz am Bodensee. Es ist ein nach dem DomscholasterBurkhard von Zofingen benanntes Nonnenkloster.
1782 wurde der Konvent mit dem des Klosters St. Peter an der Fahr vereinigt.[3] Da sich das Zusammenleben mit dem ärmeren Zoffinger Konvent als zu schwierig gestaltete, wurde am 20. November 1789 das Kloster St. Peter von Zoffingen wieder getrennt und endgültig aufgehoben.[4]
Mädchenschule Zoffingen
Auf Ersuchen der Regierung Vorderösterreichs entschieden sich die Dominikanerinnen unter der Leitung ihrer PriorinMaria Theresia Beuterin am 23. Januar 1775 die erste Normalschule für Mädchen in der Stadt Konstanz zu eröffnen.[5] Die Stadt finanzierte die Ausbildung zweier Schwestern als Elementarlehrerinnen in Freiburg. Der Entschluss zur Schulgründung rettete das Kloster nur wenige Jahre später vor der Aufhebung, denn nur klösterliche Gemeinschaften, die sich dem Unterricht oder der Krankenpflege widmeten, wurden auch von der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts ausgenommen.[6]
1926 schloss das Kloster mit der Stadt Konstanz einen Vertrag: Die Schule wurde 1926 staatlich anerkannt[7] und unter städtische Aufsicht gestellt. Seither entfallen die Schulkosten für Eltern, bezahlt die Stadt die Sachausgaben und das Land Baden (heute das Land Baden-Württemberg) die Lehrergehälter. Damit hatte die Schule zwar ihren Status als Privatschule aufgegeben, doch verblieb deren Leitung und die mit der Schule verbundenen Gebäude beim Kloster Zoffingen.
2003 wurde die Grundschule aufgegeben und die verbleibende Mädchenhaupt- und Realschule als Verbundschule weitergeführt, was den Wechsel für die Schülerinnen zwischen den beiden Schultypen erleichterte.[8] Der Mangel an Nachwuchs zwang das Kloster 2005, die Schulleitung in staatliche Hände zu geben.[9] Zum Schuljahresende 2017/2018 wurde der Unterrichtsbetrieb eingestellt.
Die Ruhestätte der Nonnen des Klosters Zoffingen befindet sich auf dem Hauptfriedhof Konstanz im nordöstlichen Teil.
Umnutzung als Pflegeheim
Die katholische Gesamtkirchengemeinde Konstanz erwarb vom Kloster Zoffingen das Schulareal. Die Altenhilfe der Caritas betreibt dort seit Herbst 2023 in einem Neubau ein Pflegeheim.[10] Das Pflegeheim hat 105 stationäre Pflegeplätze und 15 Tagespflegeplätze.[11]
Als Rückzugsort gehört der Klostergemeinschaft ein Weinberg mit Rebhaus am Stadtrand von Konstanz.[12]
Literatur
M. Brigitta Hilberling: 700 Jahre Kloster Zoffingen 1257–1957, Verlagsanstalt Merk & Co., Konstanz 1957
Kloster Zoffingen (Hrsg.): 200 Jahre Schule Zoffingen, Kloster Zoffingen, 1975
↑ abSimone Mengis: Schreibende Frauen um 1500: Scriptorium und Bibliothek des Dominikanerinnenklosters St. Katharina St. Gallen. De Gruyter, 2013, ISBN 978-3-11-022089-6, S.238– (google.com [abgerufen am 17. September 2013]).
↑Ute Ströbele: Zwischen Kloster und Welt: die Aufhebung südwestdeutscher Frauenklöster unter Kaiser Joseph II. Böhlau Verlag Köln Weimar, 2005, ISBN 978-3-412-11105-2, S.69– (google.com [abgerufen am 15. September 2013]).